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Afghanistan Afghanistan: Trauerfeier für getöteten Soldaten

09.10.2010, 15:25
Der Sarg eines gefallenen 26-jährigen Sanitäts-Oberfeldwebel vom Fallschirmjägerbataillon 313 steht im Feldlager in Kundus in Afghanistan während einer Trauerfeier in einem Transportpanzer. (FOTO: DAPD)
Der Sarg eines gefallenen 26-jährigen Sanitäts-Oberfeldwebel vom Fallschirmjägerbataillon 313 steht im Feldlager in Kundus in Afghanistan während einer Trauerfeier in einem Transportpanzer. (FOTO: DAPD) dapd

Potsdam/AFP. - Mit einer Trauerfeier hat die Bundeswehr im nordafghanischen Kundus Abschied von dem am Donnerstag getöteten deutschen Soldaten genommen. Nach der Zeremonie am Samstag sei der Leichnam nach Deutschland übergeführt worden, teilte das Einsatzführungskommando in Potsdam mit. Das vom Luftwaffenstützpunkt Termes im Süden Usbekistans gestartete Flugzeug sollte am Abend auf dem Flughafen Köln-Wahn eintreffen.

Der Kommandeur des Ausbildungs- und Schutzbataillons Kundus, dem der getötete Soldat angehörte, sprach den Angehörigen und Freunden «unsere tiefe Anteilnahme» aus. «Er war unser Kamerad und unser Freund. Jetzt trauern wir um ihn, wollen seine Tatkraft und seinen Optimismus in unseren Herzen behalten», sagte Oberstleutnant Christian von Blumröder nach Angaben des Einsatzführungskommandos. An der Trauerfeier im Ehrenhain des Feldlagers Kundus nahm auch der Regionalkommandeur Nord der NATO-Truppe ISAF, Generalmajor Hans-Werner Fritz, teil.

Der 26-jährige Oberfeldwebel aus dem Fallschirmjägerbataillon 313 im niedersächsischen Seedorf war am Donnerstag bei einem Selbstmordattentat in der Nähe des Lagers des Regionalen Wiederaufbauteams Pol-e-Khomri in der Provinz Baghlan ums Leben gekommen. Bei dem Anschlag und dem folgenden Feuergefecht wurden auch 14 Soldaten verletzt.

Es war bereits das dritte Mal in diesem Jahr, dass deutsche Soldaten in Afghanistan zu Tode kamen: Im April waren innerhalb von nur zwei Wochen sieben deutsche Soldaten getötet worden. Seit Beginn des ISAF-Einsatzes im Januar 2002 wurden am Hindukusch bei Gefechten und Anschlägen insgesamt 27 Bundeswehrsoldaten getötet.

Im Westen Afghanistans kamen am Samstag vier italienische Soldaten ums Leben. Ein weiterer italienischer Soldat wurde schwer verletzt, wie das Verteidigungsministerium in Rom mitteilte. Die Soldaten waren den Angaben zufolge im Gulistan-Tal in der Provinz Farah in einen Hinterhalt geraten, als sie einen Konvoi mit 70 zivilen Lastwagen begleiteten. Zunächst sei ein Sprengsatz explodiert, dann hätten die Aufständischen das Feuer eröffnet. Seit Beginn des Einsatzes starben damit 34 italienische Soldaten in Afghanistan.