Afghanistan Afghanistan: Haben deutsche Soldaten Zivilistin erschossen?

Kundus/dpa. - Ein Bundeswehr-Sprecher in Kundus sagte derNachrichtenagentur dpa, der Fall werde «mit Hochdruck» untersucht. Essei aber noch keinesfalls erwiesen, dass die Zivilistin von deutschenSoldaten erschossen worden sei.
Mahidin sagte der dpa: «Deutsche Soldaten, die in derDurman-Gegend im Distrikt Char Darah patrouillierten, eröffneten dasFeuer. In Folge wurde eine afghanische Frau erschossen und eineweitere verletzt.» Die deutschen Soldaten hätten einen «Fehler»gemacht.
Der Bundeswehr-Sprecher sagte, eine Patrouille in der Gegend seiunter anderem mit Panzerfäusten beschossen worden und habe das Feuererwidert. Später sei einer zweiten Patrouille rund 1400 Meter vomAngriffsort entfernt eine Frau mit einer Kopfverletzung übergebenworden. Dabei habe es sich aber nicht um eine Schussverletzunggehandelt.
Die Frau sei sofort von einer deutschen Ärztin behandelt und dannins Feldlazarett im Camp gebracht worden, sagte der Sprecher. Dortsei sie an ihrer schweren Verletzung gestorben. Die zweite Frau seimit einer leichten Splitterverletzung am Fuß selbstständig insKrankenhaus in Kundus-Stadt gekommen. Bei ihr «liegt der Verdachtnahe», dass die Verletzung bei dem Feuergefecht verursacht worden sei.
Der Bundeswehr-Sprecher sagte, die Fälle würden untersucht. «Eswird mit Hochdruck daran gearbeitet.»