1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. "Populistisch sein ist notwendig": AfD-Wahlerfolg: Til Schweiger greift Kanzlerin Merkel an

"Populistisch sein ist notwendig" AfD-Wahlerfolg: Til Schweiger greift Kanzlerin Merkel an

26.09.2017, 14:23
Til Schweiger gibt SPD und CDU eine Mitschuld am Erstarken der AfD.
Til Schweiger gibt SPD und CDU eine Mitschuld am Erstarken der AfD. imago stock&people

Halle (Saale) - Filmstar Til Schweiger (53, „Honig im Kopf") ist durchaus dafür bekannt, auch politisch kein Blatt vor den Mund zu nehmen.

Seit der Flüchtlingskrise lese er, eigenen Angaben zufolge,  jedoch keine Kommentare mehr, die User unter seine Facebook-Post schreiben.

Seit der Bundestagswahl am Sonntag ist das anders. Da postete Schweiger folgendes Zitat des britischen Autors Alan Moore:  

Bei einer Wahl eine Protestwahl zu machen, ist, als ob man die Nacht in einem Hotel verbringt, einem das Zimmer nicht gefällt und man deshalb aus Protest in das Bett kackt. Nur um dann festzustellen, dass man im vollgekackten Bett schlafen muss.

Mehr als 25.940 Reaktionen bekam Schweiger auf den Post, knapp 60.000 Mal wurde er geteilt, mehr als 750 mal kommentiert. Kommentare, die Schweiger ganz offensichtlich beschäftigt haben.

„Das ist feige“ - Til Schweiger wettert gegen SPD und Kanzlerin

Denn in einem anschließenden Post gab er einigen Kommentaroren recht, die sich auf die Seite der Protestwähler stellten. Und kritisierte in Anschluss Kanzlerin Merkel und die SPD scharf.

Schweiger erklärt: „Viel von Euch haben Recht! Wie soll man denn auch sonst als Demokrat reagieren, wenn man mit der bisherigen Politik unzufrieden ist, als seiner gewohnten Partei die Stimme zu verweigern und eine andere zu wählen?!  Ich selber kenne keine Partei, der ich zu 100% zustimme. Wir reden aber von einer Partei, die unsere Bundeskanzlerin "jagen" will, einer Partei , die das Land für das "Volk zurückholen " möchte. (...) Protest ist wichtig. Die Kanzlerin hat Fehler gemacht und die SPD hat keine Lösungen geboten - sie hat gleich verkündet in die Opposition zu gehen. Auch das ist feige. (...)  Deswegen hat die AfD jetzt 13%... Also: Demokratische Parteien, wacht auf und nehmt dieser unsäglichen Partei die Stimmen ab, indem ihr auf eure Bevölkerung hört! Populistisch zu sein ist nicht verwerfliches, sondern etwas dringend Notwendiges!

Ob das den bekennenden Wechselwähler Schweiger nun in Zukunft auch zum Protestwähler macht, dürfte allerdings unwahrscheinlich sein.

Hier die komplette Darstellung Schweigers:

(mz)