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AfD-Satire AfD-Satire: Abgeordneter macht sich über Video von Parteifreund lustig

28.11.2019, 14:15

Dass AfD-Politiker in Satire-Sendungen durch den Kakao gezogen werden, ist nicht neu. Dass diesen Job jetzt auch die eigenen Parteifreunde besorgen, schon. Kurz vor dem Bundesparteitag der AfD hat der bayerische AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller das Bewerbungsvideo seines nordrhein-westfälischen Fraktionskollegen Roland Hartwig auseinandergenommen. Hartwig will auf dem Parteitag in Braunschweig an diesem Wochenende für einen Vize-Posten kandidieren.

Müller postete am späten Donnerstagabend auf seiner Facebook-Seite ein Video, in dem er das Bewerbungsvideo von Hartwig mit spitzer Zunge kommentiert. An der Stelle, wo Hartwig sagt: „Ich kandidiere Ende November auf unserem Parteitag in Braunschweig für ein Amt im Bundesvorstand“, fragt Müller in ironischem Ton: „War das jetzt 'ne Drohung?“

Wenn Hartwig sagt, Multikulturalismus, Globalisierung und „zunehmende Islamisierung“ seien gefährliche „Tsunamiwellen“, ergänzt Müller, „und die vierte Tsunamiwelle, der Hartwig“. Dann wird er von einem Lachkrampf geschüttelt.

Müller, der Hartwig in dem Video als „Lieber Roland“ anspricht, sagt weiter: „Also ich ziehe den Hut vor Dir, wie Du Dich darstellst in Deinem Video, und wenn man Dich dann wirklich kennt - also das hat bei mir echt für Lacher gesorgt.“ Das Video endet mit dem Satz: „Lieber Roland. Stell Dir mal vor, ich hätte Dein Video hier nicht kommentiert, dann hätte es niemand zu Gesicht bekommen.“

Netz diskutiert über das Video 

Neben einigen positiven Kommentaren gab es für Müllers Video auf seiner Facebook-Seite auch heftige Kritik. Die kritischen Kommentare reichten von „maximal unkollegial“ bis zu „Hansjörg, schade, wie Du es schaffst, Dich selbst zu demontieren. Niveau ist keine Gesichtscreme und Stil nicht das andere Ende des Besens. Willst Du Dich als Böhmermann des Ostens profilieren?“ Müller, der als Anhänger des rechtsnationalen “Flügels“ der AfD gilt, kommentierte die Kritik mit „spassbremsen!“.

Er selbst wolle in Braunschweig nicht kandidieren, teilte Müller der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage mit. Ihm gehe es lediglich darum, dass bei der Wahl „Aufrechte durchkommen“. (dpa)