Hans-Olaf Henkel gegen Petry AfD-Austritt von Frauke Petry - ein Kalkül "gnadenloser Opportunisten"?

Halle (Saale) - Nachdem Frauke Petry und ihr Ehemann Marcus Pretzell ihren Austritt aus der AfD angekündigt haben, werden die AfD-Chefin und der AfD-Chef in Nordrhein-Westfalen massiv für ihren Schritt kritisiert.
Zu den schärfsten Kritikern zählt der einstige AfD-Politiker Hans-Olaf Henkel. Der 77-Jährige bezweifelte in einem Interview mit dem MDR, dass Petry die Partei wegen deren Rechtsrutsches verlasse. Vielmehr sei es Petry gewesen, die als „Speerspitze der Rechtsaußen" den liberalen Parteigründer Bernd Lucke 2015 entmachtete.
Man solle „nicht darauf hereinfallen, dass es sich hier um eine Richtungsentscheidung handelt." Henkel unterstellt der 42-jährigen Petry vielmehr, aus einer persönlichen Beleidigung heraus und wegen des verlorenen innerparteilichen Machtkampfes zu agieren.
Hans-Olaf Henkel feuert verbal gegen Petry und Pretzell
Er warnte vor den Absichten Petrys und Pretzells: „Sie hat ja bislang noch überhaupt nichts Konstruktives geleistet. Und Herrn Pretzell habe ich bislang nur als destruktives Element im Europaparlament wahrgenommen. Aktuell sitzt er sogar mit Marine Le Pen (Politikerin des rechtsextremen Front National, Anmerk. der Red.) in der gleichen Partei."
Sowohl Petry als auch Pretzell stünden stets zu dem „was gerade angesagt ist. (...) Und sind immer als gnadenlose Opportunisten aufgefallen." Henkel glaube nicht, dass hinter dem AfD-Austritt ein Masterplan stecke, sondern vor allem die finanziellen Interessen Petrys und Pretzells im Vordergrund stehen.
„Wenn Frauke Petry meint, sie können noch einige AfD-Anhänger auf ihre Seite ziehen, soll sie das gerne tun. Denn alles, was die widerliche AfD schwächt, ist gut für unser Land", so Henkel im MDR.
Henkel selbst hatte 2015 die AfD verlassen, weil Rechtsideologen - konkret Frauke Petry - versuchen würden, die AfD zu übernehmen. (mz)