Absturz von Möllemann Absturz von Möllemann: Auch GSG 9-Experte prüft Absprung-Video

Essen/dpa. - Bei den Ermittlungen zum Tod des ehemaligen FDP-Spitzenpolitikers Jürgen Möllemann nimmt jetzt auch ein Experte der Bundesgrenzschutz-Eliteeinheit GSG 9 das Video von dem letzten Sprung des Politikers unter die Lupe. Die Filmaufnahmen zeigt jedoch nur den Absprung und die letzte Phase des Todessprungs, berichtete am Montag der Essener Oberstaatsanwalt Wolfgang Reinicke.
Der entscheidende Moment, in dem sich der Hauptschirm von der Ausrüstung gelöst habe, sei nicht zu sehen. Auch Einzelheiten seien auf dem Video kaum zu erkennen, da Möllemann nur «wie ein Punkt» im Hintergrund des Films auftauche. Erst in einigen Wochen werde mit einem abschließenden Bericht zu der Todesursache Möllemanns gerechnet, sagte Reinicke.
Viele Indizien deuten auf Selbsttötung. Möllemann war am Freitag - acht Tage nach seinem tödlichen Fallschirmsprung - in seiner Heimatstadt Münster beerdigt worden.
In den Händen des GSG-Experten liegt derzeit auch noch die Auswertung elektronischer Daten des Fallschirm-Sicherheitssystems «Cypres». Die Ermittler erhoffen sich davon auch Aufschlüsse, ob Möllemann das Sicherheitssystem an seiner Ausrüstung vor dem Absprung tatsächlich aktiviert hatte. Das System hätte dann im Normalfall selbst bei einer Ohnmacht des Springers vor dem Aufprall den rettenden Reserveschirm selbsttätig auslösen müssen.


