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Pharma Pharma: Salutas profitiert von Auslandsnachfrage

Von Susanne Grosse 25.11.2004, 07:20
Eine Mitarbeiterin beobachtet in der Salutas GmbH Magdeburg in Barleben die Produktion von Tabletten (Foto vom 02.11.2004). In dem Betrieb, der vor acht Jahren für rund 170 Millionen Euro gebaut wurde und der zum Pharmakonzern Hexal AG (Holzkirchen/Bayern) gehört, sollen dieses Jahr über sechs Milliarden Tabletten und Kapseln, Salben, Cremes und Gele vom Band laufen. Das sind etwa 1,4 Milliarden mehr als noch im Jahr 2003. Zur Produktpalette, die auf rund 280 Wirkstoffen beruht und aus der etwa 6.000 unterschiedliche Fertigwarenartikel hergestellt werden, gehören der Cholesterinsenker SimvaHEXAL, der Hustenlöser ACC akut und das Antiallergikum Lorano. (Foto: dpa)
Eine Mitarbeiterin beobachtet in der Salutas GmbH Magdeburg in Barleben die Produktion von Tabletten (Foto vom 02.11.2004). In dem Betrieb, der vor acht Jahren für rund 170 Millionen Euro gebaut wurde und der zum Pharmakonzern Hexal AG (Holzkirchen/Bayern) gehört, sollen dieses Jahr über sechs Milliarden Tabletten und Kapseln, Salben, Cremes und Gele vom Band laufen. Das sind etwa 1,4 Milliarden mehr als noch im Jahr 2003. Zur Produktpalette, die auf rund 280 Wirkstoffen beruht und aus der etwa 6.000 unterschiedliche Fertigwarenartikel hergestellt werden, gehören der Cholesterinsenker SimvaHEXAL, der Hustenlöser ACC akut und das Antiallergikum Lorano. (Foto: dpa) ZB

Barleben/dpa. - Wegen steigender Nachfrage im Ausland rechnetder weltweit agierende Pharmakonzern Hexal AG (Holzkirchen/Bayern) indiesem Jahr mit einem Umsatzplus. Fast die Hälfte des Gesamtumsatzesvon rund 1,3 Milliarden Euro pro Jahr wird mittlerweile im Auslanderwirtschaftet, sagt die Kommunikationsleiterin Anne Schardey. 2003waren es etwa 35 Prozent gewesen. Zwar würden auch in Deutschland dieMarktanteile wachsen. «Aber die Gesundheitsreform drückt auf Absatzund Ergebnis.» Von der Auslandsnachfrage nach preisgünstigenArzneimitteln profitieren indes auch die fünf ostdeutschen Hexal-Werke, darunter die Salutas Pharma GmbH in Barleben bei Magdeburg.

In dem vor acht Jahren mit Investitionen von umgerechnet 170Millionen Euro in betrieb genommenen Werk an der Autobahn A2 sollenin diesem Jahr mehr als sechs Milliarden Tabletten und Kapseln,Salben, Cremes und Gele vom Band laufen. Das sind etwa 1,4 Milliardenmehr als 2003. Schon von Außen wird das Wachstum deutlich. «Wir bauengerade ein neues Hochregallager und ein neues Laborgebäude zurQualitätssicherung», sagt Salutas-Geschäftsführerin Antje Schleußner.

Mehr als tausend Menschen arbeiten auf dem über 33 Hektar großenBetriebsgelände mit zahlreichen Laboren, Fertigungshallen und eigenemLogistikhof. «Doppelt so viel wie noch vor fünf Jahren», freut sichSchleußner. Zur Produktpalette, die auf rund 280 Wirkstoffen beruhtund aus denen etwa 6000 verschiedene Fertigwarenartikel hergestelltwerden, gehören der Cholesterinsenker SimvaHEXAL, der Hustenlöser ACCakut und das Antiallergikum Lorano.

Hergestellt werden so genannte Generika. «Das sind Arzneimittel,die keinem Patentschutz mehr unterliegen», erläutert VerwaltungschefTino Oertel. Sie besitzen die gleiche Wirkung wie Originalpräparate,seien aber zwischen 25 und 80 Prozent günstiger. «Weil unter anderemaufwendige Forschungskosten, wie Tierversuche und klinische Studienentfallen», erläutert der 32-Jährige. Zugleich werden die «Nachahmer-Produkte» von den Hexal-Wissenschaftlern weiterentwickelt.

Salutas gehört zu den größten Arbeitgebern in Sachsen-Anhalt,einem Land wo rund jeder Fünfte einen Arbeitsplatz sucht. VieleMenschen in der Region träumen von einem Job oder einer Ausbildung indem modernen Betrieb. Für die 17 Jahre alte Ariane Dentz wurde derTraum Wirklichkeit. «Für mich ist Salutas wirklich einer der im Ostenviel beschworenen Leuchttürme», sagt die Auszubildende.

Die junge Magdeburgerin sei ganz gezielt auf den «Leuchtturm»Salutas zugesteuert. «Ich bin sehr froh, dass ich angenommen wurde»,sagt sie. Nur eine einzige Bewerbung habe sie geschrieben. «Und dieging an Salutas, weil es mich da unbedingt hinzog», sagt angehendeIndustriekauffrau. «Und es hat geklappt», lacht sie und schüttelt denKopf. «Ich hatte enormes Glück, wenn man bedenkt, wie schwer es seinkann, die passende Lehrstelle zu finden.»

Mehr als 1500 Menschen beschäftigt Hexal in den neuen Ländern,knapp doppelt so viele sind es zusammen mit dem Stammwerk inHolzkirchen. Erst im Mai wurde das Produktionswerk der Esparma GmbHin Osterweddingen bei Magdeburg übernommen, wo Arzneimittel für dieNeurologie und die Urologie hergestellt werden. Zur Hexal-Gruppe, diein über 40 Ländern mit Tochterfirmen und Joint Ventures vertretenist, zählen zudem Werke in Jena und Rudolstadt (Thüringen) sowie imsächsischen Radebeul bei Dresden. Zuletzt nahm der Pharmakonzern, derweltweit mehr als 6800 Mitarbeiter beschäftigt, ein neues Werk inBrasilien in Betrieb.