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Papierhersteller Herlitz Papierhersteller Herlitz: Gläubiger billigen die Sanierung

15.07.2002, 16:00
Für den zahlungsunfähigen Papier- und Schreibwarenhersteller Herlitz (Im Bild die Herlitzwerke in Falkensee bei Berlin) ist Rettung in Sicht. Die Gläubigerbanken des Berliner Unternehmens erklärten sich zum Verzicht auf Forderungen von mehr als 100 Millionen Euro bereit, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Peter Leonhardt am Mittwoch in Berlin mitteilte. Das Insolvenzverfahren wird vermutlich Anfang Juni eröffnet. Ziel sei es, «das Unternehmen als Ganzes zu erhalten», sagte Leonhardt. Insgesamt stehen 2700 Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Für den zahlungsunfähigen Papier- und Schreibwarenhersteller Herlitz (Im Bild die Herlitzwerke in Falkensee bei Berlin) ist Rettung in Sicht. Die Gläubigerbanken des Berliner Unternehmens erklärten sich zum Verzicht auf Forderungen von mehr als 100 Millionen Euro bereit, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Peter Leonhardt am Mittwoch in Berlin mitteilte. Das Insolvenzverfahren wird vermutlich Anfang Juni eröffnet. Ziel sei es, «das Unternehmen als Ganzes zu erhalten», sagte Leonhardt. Insgesamt stehen 2700 Arbeitsplätze auf dem Spiel. dpa

Berlin/dpa. - Somit ist auch ein Großteil der 2700 Arbeitsplätze desgrößten deutschen Branchenunternehmens gerettet. Zudem werden nun dieGespräche mit Investoren über einen Einstieg bei Herlitz forciert. Ander Börse legten Herlitz-Aktien am Nachmittag zunächst um mehr als 78Prozent zu und bewegten sich bei 5,35 Euro.

Durch den Forderungsverzicht von Banken, Lieferanten, Land,Arbeits- und Finanzamt, Krankenkassen, einem Pensionsverein sowie denBeschäftigten ist das Traditionsunternehmen vor allem von Zins- undSchuldenlasten befreit. Es kann nun durch das bisher positivverlaufende operative Geschäft aus der Krise geführt werden. Schonfür 2002 und 2003 erwartet Herlitz «schwarze Zahlen».

Bei den Banken als Mehrheitseigner und größter Gläubigergruppe warHerlitz mit 300 Millionen Euro verschuldet. Bisher war von einemForderungsverzicht der Banken in Höhe von 30 Millionen bis 40Millionen Euro die Rede. Das endgültige Volumen hängt von derWerthaltigkeit der Herlitz-Immobilien ab, die die Banken nunverwerten können. Die Kreditverbindlichkeiten für Herlitz hatten sichso nach früheren Angaben von 265 Millionen auf rund 80 Millionen Euroverringert.