Ostalgie in Radebeul Ostalgie in Radebeul : DDR-Museum kämpf nach Pleite ums Überleben

Radebeul - Das DDR-Museum „Zeitreise“ in Radebeul ist pleite. Das Schutzschirm-Insolvenzverfahren laufe, erklärte Museumsleiter Hans-Joachim Stephan am Montag.
Der Betreiber habe bis Ende Oktober Zeit, das privat geführte Haus mit rund 60.000 Exponaten aus DDR-Zeiten zu retten. Dafür soll das Museum umstrukturiert und die derzeitige GmbH in einen gemeinnützigen Trägerverein überführt werden.
„Wir bekommen bundesweit Interesse signalisiert“, sagte Stephan. Unter anderem wollen sich Volkssolidarität, Firmen, Privatpersonen und Prominente wie Gunther Emmerlich engagieren.
Geplant ist die Gründung des Vereins für den 10. August. Über die schwierige finanzielle Situation des Hauses hatten zuvor verschiedene Medien berichtet.
Das Museum habe trotz Insolvenzverfahren geöffnet, der Betrieb laufe regulär weiter, erklärte Stephan.
Das Museum war nach einem Einbruch der Besucherzahlen im Vorjahr in finanzielle Schieflage geraten. 2015 kamen rund 40.000 Gäste - 14.000 weniger als im Jahr zuvor.
Daher könne das Museum auch die Jahresmiete von derzeit rund 226.000 Euro nicht mehr aufbringen, sagte Stephan. Nach eigenen Angaben ist das 2005 eröffnete DDR-Museum bundesweit das größte seiner Art. (dpa)