Opel Opel: 4500 Mitarbeiter unterzeichnen Abfindungsverträge
Rüsselsheim/dpa. - Am Standort Bochum würden bis 2007 weitere 1500Mitarbeiter mit Abfindungen ausscheiden. «Dann werden wir unser Zielvon 6000 Stellen erreicht haben», sagte Opel-Personalvorstand NorbertKüpper. Die Verhandlungen über die Zukunft der Opel-Standorte seienallerdings noch nicht abgeschlossen.
«Kündigungen sind in diesem Jahr für alle Standorte vom Tisch»,sagte ein Opel-Sprecher. Der Mutterkonzern General Motors (GM) hattedamit gedroht, falls sich zu wenige Mitarbeiter freiwillig gemeldethätten. Bei der Umsetzung der Sparpläne habe man die angekündigten6500 Stellen des Abfindungsprogramms auf 6000 Stellen reduziert,sagte Küpper. Vor der Sanierung beschäftigte Opel knapp 32 000Menschen. Mit dem radikalen Stellenabbau will der weltgrößteAutobauer GM die seit Jahren defizitäre Traditionsmarke Opel wiederin die schwarzen Zahlen bringen.
Für das Abfindungsprogramm stellt GM etwa 750 Millionen Eurobereit. «Wir gehen davon aus, dass das Geld reichen wird», sagte einOpel-Sprecher. Die durchschnittliche Abfindung liege bei etwas über100 000 Euro und richte sich nach Qualifikation und Alter. DerGesamtbetriebsrat zeigte sich erleichtert. «Unser Ziel, dieseseinschneidende Restrukturierungsprogramm ohne betriebsbedingteKündigungen und Werksschließungen umzusetzen, ist erreicht worden»,sagte der Vorsitzende Klaus Franz. Die Mehrzahl der Mitarbeiter werdenun in eine Beschäftigungsgesellschaft wechseln.
Von den 4500 Abfindungsverträgen entfallen 2700 auf das Opel-Stammwerk in Rüsselsheim, 1500 auf Bochum und 300 auf Kaiserslautern.Für Rüsselsheim und Kaiserslautern sei das Programm nunabgeschlossen, in Bochum werde der Personalabbau wie geplantweitergehen, sagte Personalvorstand Küpper. Gemeinsam mit demBetriebsrat des Bochumer Werks wird das Management nachUnternehmensangaben nun eine Lösung für das weitere Vorgehen suchen.«Es gibt mehrere Optionen. Die Frist könnte verlängert werden, odereine Einigungsstelle wird über das weiter Vorgehen entscheiden»,sagte der Opel-Sprecher. «Es wird einen Weg geben.»
Wie viele Mitarbeiter sich für das Abfindungsprogramm gemeldethatten, aber zurückgewiesen wurden, gab Opel nicht bekannt. NachInformationen aus Unternehmenskreisen hatten sich mehr als 7000Mitarbeiter gemeldet. Arbeitnehmervertreter hatten wiederholtkritisiert, Opel habe Beschäftigte mit hohen Abfindungsansprüchenabgewiesen. Neben den 6000 Mitarbeitern mit Abfindungen haben bereits1000 Opelaner Altersteilzeitverträge unterschrieben, 2000 Mitarbeitersollen in Partnerschaften und Joint-Ventures ausgegliedert werden.
Die Verhandlungen über einen Zukunftsvertrag zur Sicherung derwestdeutschen Opel-Werke in Rüsselsheim, Kaiserslauternund Bochum dauern nach Worten Küppers weiter an. Offen ist weiterhinauch die Entscheidung, wo die neue Mittelklasse der GM-Töchter Saabund Opel gebaut wird - ob in Rüsselsheim oder im schwedischenTrollhättan. Eine Entscheidung wird im März erwartet.
Der weltgrößte Autobauer GM schreibt seit 1999 rote Zahlen inEuropa. Allein 2004 summierte sich der Verlust bei Opel nachMedienberichten auf bis zu 600 Millionen Euro. Das radikaleSanierungsprogramm soll die Kosten jährlich um 500 Millionen Euroreduzieren.