1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Nach Einigung in Baden-Württemberg: Nach Einigung in Baden-Württemberg: IG Metall besteht auf Übernahme des Pilotabschlusses

Nach Einigung in Baden-Württemberg Nach Einigung in Baden-Württemberg: IG Metall besteht auf Übernahme des Pilotabschlusses

14.02.2004, 16:17
Mitarbeiter der Metall- und Elektrobranche stehen am Mittwoch (11.02.2004) mit Fahnen und Transparenten bei einem Warnstreik der IG Metall in Magdeburg. (Foto: dpa)
Mitarbeiter der Metall- und Elektrobranche stehen am Mittwoch (11.02.2004) mit Fahnen und Transparenten bei einem Warnstreik der IG Metall in Magdeburg. (Foto: dpa) ZB

Magdeburg/dpa. - Sachsen-Anhalts Metallarbeitgeber hatten am Freitag erklärt, eineÜbernahme des Tarifabschlusses sei nicht 1:1 möglich. «Der Abschlussist im Südwesten finanzierbar, bei uns nicht», sagte VME-Hauptgeschäftsführer Jens-Peter Kreft. Meine widersprach: «DerPilotabschluss überfordert kein Metallunternehmen. Das gilt auch fürSachsen-Anhalt.» Für Krisenbetriebe gebe es bereits ausreichendeÜbergangslösungen. «Wer immer noch eine wirtschaftlicheAusnahmesituation für die Metallbranche in Ostdeutschland behauptet,redet die Branche wider besseren Wissens schlecht.»

An den Warnstreikaktionen in Sachsen-Anhalt beteiligten sich lautIG Metall in den letzten Wochen mehr als 1000 Beschäftigte. DieTarifverhandlungen für rund 12 000 Beschäftigte werden an diesemMittwoch in Barleben bei Magdeburg fortgesetzt. Nach dem im Südwestenausgehandelten Kompromiss steigen die Löhne und Gehälter vom 1. Märzan um 2,2 Prozent, vom 1. März 2005 an noch einmal um 2,7 Prozent.Der Gesamtmetall-Vorstand hatte die Übernahme für die gesamte Branchein Deutschland mit bundesweit 3,5 Millionen Beschäftigten empfohlen.

IG Metall-Chef Jürgen Peters warnte die ostdeutschen Arbeitgeberam Wochenende davor, den Tarifkompromiss nicht zu übernehmen. «Dannwerden wir sehen, wie wir diesen Konflikt austragen», sagte er amSamstag in Gießen. Ohne Übernahme wachse die Kluft zwischen denLebensverhältnissen im Westen und Osten. Gesamtmetall-PräsidentMartin Kannegiesser äußerte hingegen Verständnis für die Sorgeostdeutscher Arbeitgeberverbände, die Lohnerhöhung könne zu hochausgefallen sein. Unterdessen schlugen Sachsens Arbeitgeber der IGMetall ebenfalls den kommenden Mittwoch als Verhandlungstermin an.

Lohnerhöhungen in der Metalindustrie (Grafik: dpa)
Lohnerhöhungen in der Metalindustrie (Grafik: dpa)
dpa