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Metallindustrie Metallindustrie: SAM Magdeburg wird zum Komplettanbieter

14.11.2001, 10:53
SAM Stahlturm- & Apparatebau Magdeburg GmbH
SAM Stahlturm- & Apparatebau Magdeburg GmbH dpa

Magdeburg/dpa. - Bislang war die SAM Stahlturm- & ApparatebauMagdeburg vor allem als Hersteller von Stahltürmen fürWindkraftanlagen bekannt. Auch wenn auf diesem Gebiet die engeGeschäftsbeziehung zum deutschen Marktführer Enercon GmbH (Aurich/Niedersachsen) bestimmend bleibt, werden neue Betätigungsfelderausgebaut. Zuwächse erwartet das Unternehmen vor allem im Brückenbausowie im Maschinen- und Anlagenbau für die Windkraftbranche.

Nachdem sich SAM im vergangenen Jahr vor allem mit der Lieferungvon Brückenteilen für das Wasserstraßenkreuz Magdeburg einen Namengemacht hat, sind die Magdeburger in Norddeutschland auch zu einerguten Adresse für schwere Stahlbaukonstruktionen geworden. «Wir habenzahlreiche Aufträge für Brückenneubauten in Rostock, Schwerin,Stralsund, Berlin oder Hamburg eingeworben», berichtetGeschäftsführer Andree Bojen. SAM sei hier auf dem Markt innerhalbkürzester Zeit zu einer festen Größe geworden und werde insbesonderevon Bietergemeinschaften als Partner gesucht.

Dabei liefert SAM zunehmend komplette Brücken aus. Bis zu 200Tonnen schwere Teile können in den Hallen des ehemaligenSchwermaschinenbauers SKET gefertigt werden. So wurde im Sommer eine240 Meter lange Brücke über die Havel in Brandenburg realisiert. Einehochmoderne Anlage sorgt zudem für den notwendigen Korrosionsschutz.

Das Wachstum bei SAM ist unübersehbar. Als der Unternehmer HeinzBuse aus dem ostfriesischen Leer 1997 Hallen und Ausrüstung desMagdeburger Traditionsunternehmens SKL Spezialapparatebau übernahm,waren bei der neuen SAM gerade 20 Beschäftigte tätig. Heute sind esBojen zufolge 300 und ihre Zahl soll im kommenden Jahr auf 350anwachsen. «Wir bauen nicht ab, wir stellen ein», betont derGeschäftsführer. In diesem Jahr werde der Umsatz erstmals über 100Millionen DM (51 Mio Euro) steigen, nach 70 Millionen DM im Vorjahr.Für 2002 sind erneut zweistellige Zuwachsraten geplant.

Dabei setzt der Stahlbauer weiter auf das Wachstumsfeld Windkraft.Derzeit wird eine weitere Produktionshalle mit Millionenaufwandausgebaut, um über die Turmsegmente hinaus auch verschiedeneStahlbauteile für die Windräder fertigen zu können. «Insgesamt habenwir in den vergangenen drei Jahren rund 20 Millionen DM in Maschinenund Anlagen investiert», berichtet Bojen.

Hauptgeschäftsfeld bleibt die Produktion der Türme exklusiv fürEnercon. Sie werden nicht nur in Deutschland, sondern in zahlreicheeuropäische Länder und nach Übersee geliefert. Dabei geht der Trendeindeutig zu höheren Windrädern. Wurden bis vor kurzem vor allemAnlagen mit einer Nabenhöhe von 65 Metern aufgestellt, sind die Türmeinzwischen zumeist 85 Meter hoch. «Der Windertrag ist mit zunehmenderHöhe größer», erläutert Bojen. Zusammen mit Enercon wurde zudembereits ein 98 Meter hohes Windrad entwickelt.

Bojen betont, dass die SAM bei Konstruktion und Fertigung vorallem auf hochspezialisierte Fachkräfte angewiesen ist. Um hier fürdie Zukunft vorzuarbeiten, werden zurzeit zehn Auszubildende imUnternehmen betreut. Und der Geschäftsführer ist sich sicher, dasssie nach ihrer Ausbildung einen Job im Unternehmen finden und auchbleiben werden.