Metallindustrie Metallindustrie: Eintägiger Streik in Limbach-Oberfrohna

Limbach-Oberfrohna/dpa. - Im Streik für die Einführung der 35-Stunden-Woche in Ostdeutschland hat die Belegschaft von Siemens VDO Automotive AG in Limbach-Oberfrohna am Freitag für einen Tag die Arbeit niedergelegt. Mit Beginn der Frühschicht ruht für 24 Stunden die Arbeit bei der Siemenstochter. Rund 1000 Beschäftigte hat die IG Metall hier zum Streik aufgerufen.
Unterdessen unterbrachen die Beschäftigten der sieben am Streik beteiligten sächsischen Betriebe der Metall- und Elektroindustrie am Freitag ihren Ausstand. Auch die Stahlarbeiter legten mit der Frühschicht eine Streik-Pause über Pfingsten ein. In Berlin werden am Freitagnachmittag die Tarifgespräche für die Verkürzung der Arbeitszeit in der ostdeutschen Stahlindustrie fortgesetzt.
IG Metall und Stahlarbeitgeber betonten nach Angaben der Gewerkschaft ihren Willen, einen Kompromiss zu erzielen. «Wir hoffen auf ein Ergebnis», sagte Hans-Harald Gabbe von der IG Metall- Verwaltungsstelle Riesa-Finsterwalde. Sollten die Verhandlungen ohne Ergebnis bleiben, seien die Gewerkschaftsmitglieder der Branche zur Fortsetzung und Ausweitung des Streiks nach Pfingsten bereit. Die Stahlindustrie zählt in Ostdeutschland etwa 8000 Beschäftigte.
In der kommenden Woche will die Gewerkschaft nach eigenen Angaben den Druck auf die Metallarbeitgeber weiter erhöhen. So sollen allein im Raum Chemnitz fünf Betriebe bestreikt werden. Die Metall- und Elektroindustrie zählt in Ostdeutschland rund 310 000 Mitarbeiter. Derzeit gibt es keinen Verhandlungstermin zwischen Metallarbeitgebern und Gewerkschaft.
Der Landesvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Sachsen forderte indes ein sofortiges Ende der Metall- Streiks. Der Arbeitskampf besitze nicht die Legitimation der Beschäftigten in der Metallbranche, sagte Landesvorsitzender Andreas Lämmel am Freitag.
Unterdessen läuft die Urabstimmung über einen Streik in 44 tarifgebundenen Firmen der Metall- und Elektroindustrie in Berlin (Ost) und Brandenburg. Am kommenden Dienstag (10.6.) werden die Stimmzettel öffentlich ausgezählt und anschließend die Ergebnisse bekannt gegeben.