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Messe Eurotier in Hannover Messe Eurotier in Hannover: Rindvieh ist derzeit besonders gefragt

Von Joachim Göres 14.11.2002, 15:14
Auf der Eurotier (Foto: dpa)
Auf der Eurotier (Foto: dpa) dpa

Hannover/MZ. - Die Liste der Meldungen über belastete Lebensmittel wird immer länger. Die Landwirtschaft reagiert und präsentiert sich umweltfreundlich auf der Eurotier in Hannover, mit 1350 Ausstellern aus 34 Ländern in Europa die größte Ausstellung für die Tierhaltung. Mit dem QS-Siegel für Qualität und Sicherheit soll das Vertrauen der Verbraucher zurückgewonnen werden. Es garantiert vom Futtermittel bis zum tierischen Endprodukt Qualität.

Das noch mehr getan werden könnte, erfährt man bei Ausstellern aus Sachsen-Anhalt auf der heute zu Ende gehenden Messe. "Wir sind die ersten weltweit, die einen Salmonellen-Impfstoff für Schweine entwickelt haben. Das Interesse daran ist bislang durchwachsen", sagt Gert Barysch, Prokurist beim Impfstoffwerk Dessau-Tornau aus Rodleben. Er hofft auf eine baldige Salmonellen-Verordnung durch die Bundesregierung. "Solange es diese Verordnung nicht gibt, sind nur wenige Landwirte bereit, Geld für den Impfstoff auszugeben", so Barysch. Mit der "Eurotier" ist er zufrieden: "Wir zeigen eine Schutzimpfung für Schweine, die nur noch einmal statt bisher zweimal geimpft werden müssen. Die Resonanz ist sehr positiv." Die Sila GmbH aus Bitterfeld wurde erst 2001 gegründet. Drei Mitarbeiter trugen im ersten Geschäftsjahr zu einem Umsatz von 180000 Euro bei. Sila stellt u. a. Dosiergeräte für flüssige Siliermittel und Konservierungsmittel her, die bei der Getreide-Lagerung genutzt werden.

"Unser Vorteil ist, dass wir mit der Addcon in Bitterfeld einen Partner haben, der uns z. B. Siliermittel liefert", sagt Produktionsleiter Thomas Olschewski. Er freut sich über den Zulauf an seinem Stand und sieht eine positive Stimmung in der Landwirtschaft: "Die Bereitschaft zur Investition ist da, jeder Fachmann weiß, dass das Futter sehr gut sein muss, um bei Milch und Fleisch Qualität liefern zu können."

Mehr als 95000 Kühe zählte der Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt (RSA) 2001 bei seinen knapp 900 Mitgliedern. "Die Nachfrage nach Kühen ist derzeit in ganz Deutschland größer als das Angebot", sagt Uwe Roitsch, Disponent der RSA-Besamungsstation in Bismark. Durch die immer größere Milchleistung würden die Tiere anfälliger für Krankheiten, die Fruchtbarkeit sinke. "Ein Umdenken ist nötig: Man muss die Milchleistung wieder etwas zurückschrauben, um die Fruchtbarkeit zu erhöhen", fordert er.

Mit Stroh füttert Bundesministerin Renate Künast (r) am Dienstag (12.11.2002) in Hannover auf der Messe "EuroTier 2002" im Beisein von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Uwe Bartels (l) ein Schwein. Über 1400 Unternehmen aus 35 Ländern stellen vom 12. bis 15. November auf dem Messegelände in der niedersächsischen Landeshauptstadt ihre Neuentwicklungen zur Tierhaltungstechnik vor. (Foto: dpa)
Mit Stroh füttert Bundesministerin Renate Künast (r) am Dienstag (12.11.2002) in Hannover auf der Messe "EuroTier 2002" im Beisein von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Uwe Bartels (l) ein Schwein. Über 1400 Unternehmen aus 35 Ländern stellen vom 12. bis 15. November auf dem Messegelände in der niedersächsischen Landeshauptstadt ihre Neuentwicklungen zur Tierhaltungstechnik vor. (Foto: dpa)
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