Mehr Zigaretten in Deutschland versteuert
Wiesbaden/dpa. - Das waren 503 Millionen Euro oder 9,0 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag in Wiesbaden berichtete. Da Schmuggelware nicht erfasst werden kann, gilt die Statistik nur als Indiz für den tatsächlichen Konsum.
«Das ist keine normale Entwicklung», sagte Statistiker Klaus-Jürgen Hammer. Vielmehr sei der ungewöhnlich hohe Anstieg der Steuereinnahmen auf die gesetzlich vorgeschriebene Vergrößerung der Zigarettenpackungen von 17 auf 19 Stück im August zurückzuführen. Das Bundesamt erfasst nicht die verkauften Tabakwaren, sondern den Wert der an die Hersteller abgesetzten Steuerzeichen. Diese seien bereits vorab in großen Mengen geordert worden.
So wurden im zweiten Quartal in Deutschland 8,7 Prozent mehr Zigaretten versteuert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Steuereinnahmen stiegen um 10,7 Prozent auf 5,29 Milliarden Euro. Gleichzeitig stieg die Menge des versteuerten Feinschnitts (Tabak für selbst gedrehte Zigaretten) um 11,9 Prozent an.
Bei den anderen Tabakerzeugnissen gab es dagegen deutliche Rückgänge: Mit 993 Millionen Zigarren und Zigarillos wurden 32,6 Prozent weniger verkauft als im zweiten Quartal 2008. Die Steuereinnahmen sanken in diesem Bereich um 18,4 Prozent auf 166 Millionen Euro. Mit 177 Tonnen wurde sogar 79,9 Prozent weniger Pfeifentabak verkauft als im Vorjahreszeitraum, die Steuereinnahmen brachen um 64,6 Prozent auf 20,9 Millionen Euro ein.
Die Statistiker begründen den gesunkenen Absatz von Zigarren und Zigarillos sowie von Pfeifentabak vor allem mit steuerlichen Änderungen bei einzelnen Produkten wie Eco-Zigarillos oder Pseudo-Pfeifentabak.