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Medien: Vattenfall hat über neuen Chef entschieden

15.11.2009, 19:10

Stockholm/dpa. - Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat offenbar die Weichen für einen Führungswechsel gestellt.

Nach Informationen der Zeitung «Göteborgs-Posten» einigte sich der Aufsichtsrat bei einer außerordentlichen Sitzung an einem geheimen Ort auf einen Nachfolger für den von der Regierung fallengelassenen Konzernchef Lars G. Josefsson an der Spitze des Staatskonzerns.

Erst am Montag soll bekanntgegeben werden, ob wie erwartet der bisherige Chef der niederländischen Vattenfall-Tochter Nuon, Øystein Løseth, neuer Chef wird. Es hieß weiter, möglich sei auch eine Entscheidung für Tuomo Hatakka, der bisher an der Spitze von Vattenfall in Deutschland und Polen steht.

Schwedens größter Staatskonzern ist vor allem wegen seiner deutschen Tochter massiv in die Kritik geraten. Josefsson wird von der Regierung in Stockholm unter anderem die Unterschrift unter einer unbegrenzten Haftungsverpflichtung für die beiden norddeutschen Vattenfall-Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel angelastet.

Er wird auch verantwortlich gemacht für die Pannenserie in beiden Anlagen, die seit über zwei Jahren praktisch permanent stillstehen. Die schwedische Regierung will Vattenfall überdies zu mehr Anstrengungen beim Einsatz erneuerbarer Energien zwingen und ist unzufrieden mit der bisherigen Konzentration auf Kohle, Gas und Kernkraft.

Als umstritten galt bis zuletzt, ob der seit 2000 amtierende Josefsson sofort abtreten muss. Zwei Gewerkschaftsvertreter im Aufsichtsrat wollen ihren Boykott wegen «kompletten Vertrauensverlustes» erst wieder aufheben, wenn der bisherige Chef seine Arbeit eingestellt hat.