maschinenbau maschinenbau: Schiess streicht 97 Stellen in Aschersleben
Aschersleben/MZ/hv/sth. - Der Ascherslebener Werkzeugmaschinenbauer Schiess entlässt zum Jahresende 97 von 380 Mitarbeitern. Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren immer tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Die Verluste haben sich auf gegenwärtig rund 110 Millionen Euro summiert, sagte gestern der neue Schiess-Geschäftsführer Heiko Mattmann. Ein positives Ergebnis habe es zuletzt im Jahr 2007 gegeben.
Der Personal-Einschnitt beim traditionsreichen Maschinenbauer, der seit 2004 dem größten chinesischen Werkzeugmaschinen-Hersteller, der Shenyang Machine Tool Group, gehört, sollte ursprünglich noch höher ausfallen. Das Sanierungskonzept von Ex-Geschäftsführer Torsten Brumme, das Ende Oktober vorgelegt wurde, sah die Streichung von 155 Stellen vor (die MZ berichtete).
Schiess fertigt die größten Werkzeugmaschinen der Welt, die Teile mit einem Gewicht von bis zu 400 Tonnen bearbeiten können. Die Krise in der Schiffbau- und Windkraftanlagen-Industrie trifft das Unternehmen hart. Fest eingeplante Aufträge blieben aus. Der 1. Bevollmächtigte der IG-Metall Magdeburg, Detlev Kiel, machte auch Managementfehler für die Lage mit verantwortlich.
Nach Angaben von Schiess wurden Brumme andere Aufgaben in der Gruppe zugeteilt. Ob man ihm die Sanierung nicht zutraute, ist unklar. Der neue Chef im Haus Schiess, Mattmann, versteht sich als ein Geschäftsführer auf Zeit - solange, bis das Unternehmen wieder in sicherem Fahrwasser sei. Neben der Akquise neuer Aufträge ist die Straffung der internen Abläufe sein Hauptziel.