Maschinenbau Maschinenbau: Konjunkturflaute bremst SKET Magdeburg aus

Magdeburg/dpa. - Die schwache Konjunktur hat auch bei der SKET Maschinen- und Anlagenbau GmbH (MAB) Magdeburg Spuren hinterlassen: Nach Jahren kontinuierlichen Wachstums erwartet das Unternehmen in diesem Jahr einen leichten Rückgang des Umsatzes. «Wir sind bei unserer Planung für 2003 wohl etwas zu optimistisch gewesen», räumt Geschäftsführer Dirk Pollak ein. Von einer Krise könne aber keine Rede sein. «Wir liegen lediglich etwas unter Plan.»
Besonders zu Jahresbeginn herrschte in den Auftragsbüchern des Maschinenbauers gähnende Leere. «Wir sind schon davon abhängig, dass in Deutschland investiert wird.» Zudem gebe es in der Lohnfertigung keine langen Vorlaufzeiten. Zwar hat sich Pollak zufolge die Lage im zweiten Halbjahr spürbar gebessert, die Verluste der Vormonate können aber wohl bis Jahresende nicht mehr vollständig aufgeholt werden. Hatte SKET MAB im vergangenen Jahr noch 50 Millionen Euro umgesetzt, werden es in diesem Geschäftsjahr etwa 45 Millionen Euro sein. «Eigentlich hatten wir mit einem Umsatzplus von drei bis fünf Prozent gerechnet», berichtet der Geschäftsführer.
Es spricht für das neue Selbstvertrauen der Magdeburger, wenn Pollak dieser Situation auch etwas Gutes abgewinnen kann. «Es ist ein gutes Zeichen, dass solche Konjunkturschwankungen uns nicht umhauen», betont der 44-Jährige. Sicherheit gibt, dass SKET MAB fest mit den Aufträgen des Windanlagenherstellers und Hauptgesellschafters Enercon GmbH (Aurich/Niedersachsen) rechnen kann. Rund 75 Prozent des Umsatzes werden mit der Produktion von Zulieferteilen für Windräder gemacht.
Geholfen habe in den vergangenen Monaten auch die Flexibilität der Beschäftigten, betont Pollak. So sei in Zeiten der Flaute verstärkt Urlaub genommen oder Arbeitszeit auf Stundenkonten angesammelt worden. Allerdings sank die Beschäftigtenzahl um etwa 30 auf 370. Zwar ist die 340 Mann starke Kernbelegschaft nicht angetastet worden. Es werden aber weniger Leiharbeiter als noch im Vorjahr beschäftigt.
Von den Plänen, neben der Windkraft auch den allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau konsequent auszubauen, will der Geschäftsführer auch nach dem flauen Jahr 2003 nicht abrücken. «Es bleibt bei dem Ziel, auch wieder mit eigenen Produkten am Markt zu agieren», betont Pollak. Große Erwartungen setzt er dabei in die Sparte Walzwerke, nachdem ein Teil der Ingenieure der in Liquidation befindlichen SKET Walzwerkstechnik GmbH übernommen worden sei. Erste Aufträge würden realisiert, darunter für die EKO Stahl in Eisenhüttenstadt und die österreichische Voest Alpine. Der SKET-Geschäftsführer sieht hier «erste bescheidene Erfolge.»
Aber die Lohnfertigung bleibe immer ein Thema, schon um die Kapazitäten besser auszulasten. «Immerhin stehen bei uns namhafte Firmen wie Mannesmann Demag, die Salzgitter AG, Siemens, Thyssen oder die Voest-Alpine auf der Referenzliste», betont Pollak. Bei den Aussichten für das kommende Jahr ist der 44-Jährige vorsichtig. «Wir setzen ganz auf Stabilität. Man kann nicht jedes Jahr 15 Prozent Wachstum haben.»
SKET MAB ist eine Nachfolgegesellschaft des in Konkurs gegangenen größten ostdeutschen Schwermaschinenbauers SKET Magdeburg und wurde 1997 gegründet. Unter anderem werden Walzwerksausrüstungen, Pressen und Kraftwerkskomponenten gefertigt.