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Lintec AG Lintec AG: Leipziger Firma leidet und hofft auf Besserung

Von Manfred Schulze 31.03.2005, 13:55
In der Computerfirma Lintec werden Personalcomputer verpackt. (Archivbild) (Foto: dpa)
In der Computerfirma Lintec werden Personalcomputer verpackt. (Archivbild) (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Leipzig/MZ. - Eine Bürgschaftder Lintec über mehr als zehn Millionen Eurofür die Ex-Tochter Batavia liegt in den Händendes Fiskus, der sich um Steuern in dieserGrößenordnung betrogen sieht. Das Schlimmedaran: Goletz hat das Geld nicht.

Dass es das Unternehmen überhaupt noch gibt,ist auch für Finanzvorstand Falk Sand keineswegseine Selbstverständlichkeit. "Im vergangenenFrühjahr stand es auf der Kippe, und unsereZahlen sind in der Tat schlecht", sagt erheute. Sein Prinzip Hoffnung, von dem er offenbarlebt, hat inzwischen etwas neue Nahrung: "DasFinanzamt hat ein Entgegenkommen auf nur 2,4Millionen bereits signalisiert und wir verhandelnweiter", so Goletz. Schließlich nütze es niemanden,wenn bei Lintec das Licht ausgeht, zumal dieVorwürfe gegen die Geschäftsführung der Bataviainzwischen zumindest strafrechtlich vom Tischseien.

Lintec hat kein Geld, aber verkaufbare Produkte,ein Händlernetz und zahlreiche Geschäftspartner.Doch ohne Geld geht nichts mehr, die Zulieferersind längst verschreckt und verlangen Sofortzahlung- und die Banken weigern sich hartnäckig,in das Risiko Lintec Kredite zu pumpen. Schlimmeresverhinderte nur die "Nachbarschaftshilfe"des einstigen Rivalen PC Ware, der bei derZwischenfinanzierung einsprang. Der einstigeKonzern schrumpfte somit im letzten Jahr dramatisch:Der Umsatz von nur noch 15,5 Millionen Euro(Vorjahr: 94 Millionen) bedeutete einen operativenVerlust beim Betriebsergebnis von mehr als5,4 Millionen Euro, wobei jedoch auch dieVerbindlichkeiten zurückgefahren werden konnten.Liquide Mittel stehen nur noch 270000 Euroin der Bilanz. Goletz: "Hätten wir Geld gehabt,wären wir mindestens beim Doppelten des Umsatzesheraus gekommen." Allerdings laufe jetzt erneuteine Verhandlung mit einer Bank über einedurch eine Landesbürgschaft abgesicherte Kreditlinie.

Rund 80 Mitarbeiter sind noch vollbeschäftigt."Wenn wir unsere Ziele umsetzen können, werdenes am Jahresende sicher wieder 30 oder 40mehr sein", so der Vorstand. Wenn nicht, könnees aber auch weitere Entlassungen geben.