Leopoldina Halle Leopoldina Halle: Amtswechsel bei der Gelehrtengesellschaft
Halle/dpa. - Der Würzburger Virologe Volker ter Meulen tritt am kommenden Donnerstag (13.2.) offiziell sein Amt als neuer Präsident der Gelehrtengesellschaft Leopoldina (Halle) an. Er ist der 25. Präsident der seit über 350 Jahren bestehenden Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Ter Meulen ist Nachfolger des halleschen Biologie-Professors Benno Parthier, der die Leopoldina zwölfeinhalb Jahre leitete. Die feierliche Amtsübergabe erfolgt nach Angaben der Leopoldina bei einem Festakt in Halle.
Mit dem Medizin-Professor Volker ter Meulen übernimmt erstmals nach 125 Jahren ein auswärtiger Forscher die Leitung der Akademie. Die Leopoldina hatte 1878 ihren ständigen Sitz in Halle genommen. Seitdem kamen die Präsidenten aus der Professorenschaft der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Ter Meulen, Jahrgang 1933, ist seit 1984 Mitglied der Leopoldina und sei 1999 einer von vier Vizepräsidenten. Seine virologische Ausbildung erhielt er in den USA. Nach seiner Habilitation in Göttingen und weiteren Forschungen in den USA wurde er 1975 ordentlicher Professor für klinische Virologie und Immunologie an der Universität in Würzburg. Er erhielt zahlreiche Ehrungen, zuletzt 2002 den Aids-Preis der Düsseldorfer Asmann-Stiftung.
Die Leopoldina wurde 1652 in Schweinfurt gegründet. Sie ist eine überregionale Gelehrtengesellschaft und gilt als älteste naturwissenschaftliche Akademie in Deutschland. Ihr gehören 1000 Wissenschaftler an. Drei Viertel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Viertel aus rund 30 weiteren Ländern. Die Gesellschaft wird zu 80 Prozent aus Bundesmitteln und zu 20 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt finanziert.