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Lebensmittelindustrie Lebensmittelindustrie: Bäckerei-Kette Kamps muss ihre Produktion drosseln

19.04.2005, 11:45
Ein Mitarbeiter der Großbäckerei Kamps in Schwalmtal prüft Brot, das auf einem Fließband frisch aus der Produktion kommt (Archivfoto dpa)
Ein Mitarbeiter der Großbäckerei Kamps in Schwalmtal prüft Brot, das auf einem Fließband frisch aus der Produktion kommt (Archivfoto dpa) dpa

Düsseldorf/dpa. - Der Marktanteil der Discounter bei abgepackten Backwaren sei 2004um einen Prozentpunkt auf 53,5 Prozent gestiegen, sagte derVorstandschef der Kamps AG, Nicos Sophocleous. Dies drücke auf dasPreisniveau. «In diesem Umfeld muss ein Hersteller wie Kamps miteiner perfekt organisierten Produktionskette arbeiten», unterstricher. Mit einer durchgehenden Optimierung von der Beschaffung derBackrohstoffe, über die Produktion bis zur Logistik sollen die Kostendeutlich gesenkt werden. Außerdem sollen Produktinnovationen Kampsvoranbringen. Daran arbeite nunmehr erstmals ein großes Team imUnternehmen. Zugpferde von Kamps sind die Marken Golden Toast undLieken Urkorn.

In der Verbrauchergunst seien Aufbackprodukte deutlich gestiegen.Dieses Segment nehme mit 280 Millionen Euro inzwischen bereits 15Prozent am gesamten Brot- und Backwarenmarkt in Deutschland ein. AuchToast und Brötchen gingen 2004 häufiger über die Ladentische.

Kamps schrieb im vergangenen Jahr erneut rote Zahlen. Der Verlustbelief sich auf 75 Millionen Euro nach einem Minus von 33 MillionenEuro 2003. Dabei spielten Kosten für den internen Umbau eine großeRolle. Der Umsatz ging leicht auf gut 1,4 Milliarden Euro zurück. DieZahl der Verkaufsstellen sank durch die Schließung unrentabler Shopsum 66 auf 981. Der Umsatzrückgang auf gleicher Verkaufsfläche seiEnde 2004 gestoppt worden. Für 2005 wird eine Zunahme erwartet.

Im laufenden Jahr wurden die Werke in Wittenberg (Sachsen-Anhalt)und Brinkum (Niedersachsen) geschlossen. Ende April sollen Eschwege(Hessen) und Oktober/November Halle/Saale (Sachsen-Anhalt) folgen.Davon seien insgesamt rund 400 Mitarbeiter betroffen. Im kommendenJahr werden dann Werke in Hamburg und Meddewade (Schleswig-Holstein)geschlossen, wenn das neue Werk in Lüdersdorf angelaufen ist.