Lebensmittel Lebensmittel: Skandal um Dioxin in Bio-Eiern weitet sich aus

Berlin/dpa. - Sie betonte erneut, dasskeine akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher bestehe.
Nach Dioxinfunden in Bioeiern und Futtermitteln waren vor allem inNiedersachsen und Nordrhein-Westfalen zahlreiche Höfe gesperrtworden. Der Mais war nach Behördenangaben im Winter von einemniederländischen Unternehmen von Nordrhein-Westfalen aus in mehrereBundesländer verkauft worden.
Neben Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen seien Rheinland-Pfalz,Sachsen-Anhalt, Hessen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg betroffen, berichtete das Bielefelder«Westfalenblatt» am Samstag unter Berufung auf das Bundesamt fürVerbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Braunschweig.
Zumindest in Mecklenburg-Vorpommern, das jedes dritte deutscheBio-Ei liefert, sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriumskeine Legehennenfarmen betroffen. Lediglich ein Betrieb mit Ziegenund Schweinen habe Futter von dem Lieferanten bekommen, sagteMinisteriumssprecherin Marion Zinke der Nachrichtenagentur dpa inSchwerin. Das Ziegenfutter sei schon aufgebraucht gewesen. DasSchweinefutter sei sichergestellt worden und werde untersucht.
In Niedersachsen hatten 19 Öko-Betriebe das verseuchte Futtererhalten. Nach Tests wurden bis auf zwei mittlerweile alle wiederfreigegeben, sagte der Sprecher des Agrarministeriums, Gert Hahne, inHannover. In den beiden gesperrten Betrieben sollen Anfang kommenderWoche weitere Proben genommen werden. Auch in Hessen dürfen zwei Bio-Hühnerfarmen vorsorglich keine Eier mehr verkaufen, teilte einSprecher des Umweltministeriums in Wiesbaden mit.
Auch in Baden-Württemberg könnten mehr Höfe betroffen sein alsbislang bekannt. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Betriebeden dioxinverseuchten Mais verfüttert haben, sagte ein Sprecher desLandwirtschaftsministeriums in Stuttgart. Bereits am Freitag hattenLebensmittelkontrolleure damit begonnen, einen Bio-Hühnerhof imRegierungsbezirk Stuttgart zu überprüfen, der den verseuchten Maisverfüttert hatte. In Berlin prüfen die Veterinär- undLebensmittelämter, ob Eier aus betroffenen Chargen in den Handelgelangt sind, wie eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheitund Verbraucherschutz sagte.
Nach Angaben des Bundesinstitutes für Risikobewertung in Berlinbesteht keine akute Gesundheitsgefahr für die Verbraucher. DerVerkauf betroffener Eier und Jungtiere wurde aber bis auf weiteresuntersagt. Der Lebensmittel-Einzelhandel, unter anderem sind dieSupermarktketten Lidl und Rewe betroffen, hatte bereits betroffeneEier-Chargen aus den Verkauf genommen.
Die FDP-Bundestagsabgeordnet Christel Happach-Kasan forderte einelückenlose Aufklärung der Dioxinfunde in Bio-Eiern. «Als FDP behaltenwir uns auch ein parlamentarisches Nachspiel im Verbraucherausschussdes Deutschen Bundestages vor» erklärte sie am Samstag.