1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Landfleischerei Bauerngut Könnern: Landfleischerei Bauerngut Könnern: Deftig und kräftig trifft den Geschmack

Landfleischerei Bauerngut Könnern Landfleischerei Bauerngut Könnern: Deftig und kräftig trifft den Geschmack

Von Frank Zimnol 06.01.2003, 18:16

Könnern/MZ. - Die Landfleischerei im Kreis Bernburg, die alle rund 300 Märkte der Handelskette Edeka in Sachsen-Anhalt versorgt, verzeichne "stark steigende Abverkäufe" beschreibt Betriebsleiter André Mieling die Geschäftslage. "Wir arbeiten hart an der Kapazitätsgrenze." Dabei hatte das Unternehmen Ende 2000, als der BSE-Skandal geschockte Verbraucher in Scharen in die Fleisch- und Wurst-Abstinenz trieb, gravierende Absatzeinbrüche verkraften müssen. Der Abfall sei aber bei weitem nicht so extrem ausgefallen, wie bei den Mitbewerbern am Markt, blickt Harnisch zurück. Der Manager führt das darauf zurück, "dass wir Vertrauen zur Kundschaft aufgebaut haben".

Bauerngut bietet sämtliche Produkte unter der Marke "Gutfleisch" an. Dabei könne der Käufer sicher sein, dass beginnend bei der Aufzucht der Schweine und Rinder über die Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung bis hin zur Ladentheke eine streng kontrollierte Qualitätskette geknüpft sei, erläutert Rode das Prinzip.

Die 180 Landwirte beispielsweise, von denen allein die Tiere bezogen werden, hätten sich zu neutralen und unangemeldeten Kontrollen verpflichtet. Dabei werde das Futter analysiert, und gründlich darüber gewacht, dass keinerlei Antibiotika oder Wachstumsförderer eingesetzt werden.

Diese Sorgfalt habe zwar ihren Preis - ein Kilogramm Gutfleisch-Rouladen kostet etwa einen Euro mehr - aber der Verbraucher akzeptiere dies, zeigt sich Harnisch überzeugt. Die Tatsache, dass die Landfleischerei bereits im Frühjahr wieder das gleich Absatzniveau erreicht hatte wie vor dem BSE-Einbruch spricht dafür.

Dagegen konstatierte die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle in Bonn erst unlängst, dass der Fleischkonsum der Bundesbürger seit dem Fiasko "nur sehr langsam wieder ansteigt".

Als die "Wurstfabrik" Könnern Ende 1996 die Produktion aufnahm, geschah dies mit einer Mannschaft von 89 Mitarbeitern. Heute werden bereits 210 Leute gebraucht, um Schinken, Schnitzel, Lende oder Eisbein, Bockwurst oder Wiener, Rot-, Leber- oder Knackwurst sowie die mehr als 50 weiteren verschiedenen Konservensorten zu produzieren.

Mit 51 Lehrlingen gehört die Fleischerei übrigens zu den größten Ausbildungsbetrieben im südlichen Sachsen-Anhalt. Von den bisher 120 Gesellen arbeite der größte Teil im Unternehmen, sagt Mieling. Mike Brach, der 1996 seine Lehre begonnen hatte, ist einer davon. Seinerzeit als bester Lehrling der Innung ausgezeichnet, leitet er heute eine Abteilung von 30 Mitarbeitern.

Weitere Informationen:

www.bauerngut.de