Kurzporträt: Die Darmstädter SPD-Politikerin Dagmar Metzger
Darmstadt/dpa. - «Am meisten verabscheue ich Lügen und Zyniker» schreibt die Darmstädter SPD-Landtagsabgeordnete Dagmar Metzger auf ihrer Internet-Seite über sich selbst.
An diesem Credo hält die erfahrene Kommunalpolitikerin selbst dann fest, wenn sie bei einem ihrer ersten Schritte auf landespolitischem Parkett ihrer Parteichefin Andrea Ypsilanti gehörig an den Karren fahren muss. Metzger lehnt Ypsilantis Plan rundweg ab, sich entgegen früheren Versprechen mit Hilfe der Linken zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen - und brachte das Vorhaben damit zum Scheitern. «Ich gehöre zu denen, die nicht vor der Wahl hüh und nach der Wahl hott sagen», betont sie gerne.
Wegen ihrer Herkunft aus Berlin verbiete sich für sie jede Zusammenarbeit mit der Linken schon aus Gewissensgründen, sagte die 49-Jährige kurz nach der Landtagswahl. Damals habe sie erlebt, wie die gegen alle Beteuerungen vom SED-Regime errichtete Mauer ihre Familie getrennt habe. Metzger sieht sich aber auch im Wort bei ihren Wählern. Im Wahlkampf sei sie bei vielen Hausbesuchen gefragt worden, ob die SPD mit den Linken zusammen gehe. «Ich habe Nein gesagt, und dazu will ich stehen», betonte sie. «Für mich ist in erster Linie meine Glaubwürdigkeit entscheidend.»
Metzger lebt seit 1992 in Darmstadt. Die kinderlose Bankkauffrau und Wirtschaftsjuristin arbeitete zuletzt als Justiziarin der Stadt- und Kreis-Sparkasse Darmstadt. Seit 1990 ist sie SPD-Mitglied, sieben Jahre später wurde sie Stadtverordnete in Darmstadt und ist dort auch stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende. Im Januar wurde sie erstmals in den hessischen Landtag gewählt: Sie siegte im Wahlkreis Darmstadt-Stadt II gegen Kultusministerin Karin Wolff (CDU).
Politik liegt bei den Metzgers in der Familie: Ihr Schwiegervater ist der frühere Darmstädter SPD-Oberbürgermeister Günther Metzger, der in den 70er Jahren stellvertretender Vorsitzender der SPD Bundestagsfraktion war.
