Kösener Spielzeug Manufaktur Kösener Spielzeug Manufaktur: Abschied der Plüschtiere

Bad Kösen/MZ. - Es ist kein Geheimnis: Ein Großteil der Plüschtiere der Kösener Spielzeug Manufaktur wird schon lange nicht mehr in der Kurstadt gefertigt, sondern in Polen und Tschechien. Selbst "Bernd das Brot" - Kultfigur des Kinderkanals - ist kein Bad Kösener. Zum Jahresende soll die Produktion hierzulande nun gänzlich eingestellt werden. So zumindest verkündet es der Allgemeine Arbeitergeberverband Sachsen-Anhalt, dessen Juristisches Büro in Zeitz derzeit die Spielzeug Manufaktur vor dem Arbeitsgericht Naumburg vertritt, wo mehrere Prozesse von Mitarbeitern wegen deren Kündigung anhängig sind.
Nach Informationen der Mitteldeutschen Zeitung sollen 20 Näherinnen und Garniererinnen ihre Arbeit verlieren. Geschäftsführer Helmut Schache selbst wollte sich unter Hinweis auf die laufenden Verfahren nicht äußern.
Folgt man der Argumentation der Unternehmerseite, so wird die Produktion in Bad Kösen vollends still gelegt, bleiben sollen nur noch "Verwaltungsfunktionen" und die Koordination der Fertigung in "verschiedenen europäischen und außereuropäischen Staaten". Als Grund dafür wird ins Feld geführt, dass dort billiger produziert werden kann. Sechs Nähmaschinen seien bereits nach Polen veräußert und transportiert worden.
Allerdings: In weiten Teilen der Mitarbeiterschaft wird bezweifelt, dass die Produktion in Bad Kösen tatsächlich eingestellt wird, womit die Begründung für die ausgesprochenen Kündigungen hinfällig wäre. Streitpunkt ist vor allem die Fertigung der Lizenzfiguren für den Kinderkanal, die - so die Belegschaft - doch eigentlich genug Geld in die Kasse spülen müsste. Der Arbeitgeberverband hält dagegen, dass die Tatsache, dass die Figuren beliebt sind, nicht heiße, dass die Manufaktur in der Lage wäre, diese kostengünstig in Bad Kösen herzustellen. Vielmehr könnten so lediglich Defizite im Kerngeschäft - Herstellung von Plüschtieren - kompensiert werden. Wie auch immer: Vor dem Arbeitsgericht muss die Manufaktur nachweisen, dass die Kündigungen durch Einstellung der Produktion begründet sind.