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Konsumgüter Konsumgüter: Henkel bügelt Umsatzknick mit Spareffekten aus

17.11.2003, 16:03

Düsseldorf/Wien/dpa. - Der Waschmittelriese Henkel (Persil, Weißer Riese, Spee) erzielt mit seinen laufenden Sparprogrammen auch in schwierigen Konjunkturphasen glänzende Gewinne. Der Düsseldorfer Konzern steigerte den Überschuss in den ersten neun Monaten 2003 zweistellig um 13,4 Prozent auf 356 Millionen Euro. Der Konzernchef Ulrich Lehner stellte den Aktionären bei steigenden Gewinnen eine höhere Dividende in Aussicht. Henkel bliebe bei seiner Richtschnur, wonach die Aktionäre von stärkeren Gewinnen profitieren sollen, sagte er am Montag bei der Präsentation der Zahlen in Wien.

Der Konzernumsatz von Henkel bekam in den ersten drei Quartalen durch das verschobene Wechselkursverhältnis zwischen Euro und Dollar Knicke. Die Erlöse liegen von Januar bis Ende September 2003 mit gut 7 Milliarden Euro um 2,6 Prozent unter Niveau des Vorjahreszeitraums. Bereinigt um die Wechselkurseffekte stieg der Umsatz um 4,2 Prozent. Im Heimatmarkt Deutschland verbuchte Henkel im dritten Quartal sogar einen Umsatzrückgang von 3,6 Prozent. Neben der Kaufzurückhaltung der deutschen Verbraucher bekam der Markenartikelhersteller den Boom der Discountketten Aldi & Co zu spüren, für die Henkel nicht produziere.

Die Großübernahmen in der deutschen Kosmetikindustrie führen bei Henkel zu keinem Strategiewechsel. Das Henkel-Schönheitsgeschäft um die Haarpflegetochter Schwarzkopf sei auch ohne Wella zukunftsfähig. Man kaufe nicht um jeden Preis. Der US-Konzern Procter & Gamble hat seinem Konkurrenten Henkel 2003 Wella vor der Nase weggeschnappt. Der stärkere Einstieg Tchibos beim Nivea-Hersteller Beiersdorf verändere die Wettbewerbsposition nicht. «Wir werden auch in Zukunft unsere bestehenden Geschäfte neben dem organischen Wachstum durch kleinere, mittlere und größere Akquisitionen stärken», sagte der Henkel-Chef.

Einen operativen Gewinnsprung machten im dritten Quartal 2003 die Klebstoffsparte von Henkel: Das Betriebsergebnis (EBIT) nahm um mehr als ein Viertel zu. Pritt und andere Büroartikel seien zum Beginn des Schuljahres Renner gewesen. Auch die Sparten Kosmetik, Waschmittel und Industriegeschäft verdienten mehr. Der Gewinn aus dem Verkauf von Wella-Aktien von 81 Millionen Euro sei in den Konzernumbau investiert worden. Henkel senke seine Kosten binnen drei Jahren dauerhaft um insgesamt 155 Millionen Euro. Durch das Sondersparprogramm wurden 2500 Arbeitsplätze abgebaut. Henkel hat nun gut 49 000 Mitarbeiter.