Konjunktur Konjunktur: Höhere Mehrwertsteuer hält Verbraucher vom Autokauf ab
Frankfurt/Main/dpa. - Die zum 1. Januar erhöhte Mehrwertsteuerhält viele Verbraucher vom Autokauf ab. Im Januar sank die Zahl derNeuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 199 000Wagen - das war der stärkste Rückgang seit drei Jahren, teilte derVerband der Automobilindustrie (VDA) am Freitag in Frankfurt mit. DerRückgang war erwartet worden, weil die Steuererhöhung einen Neuwagenim Schnitt um 700 Euro verteuert. Die Konsumenten hatten daher zumJahresende in Scharen Autos gekauft und 2006 für das beste Ergebnisseit sieben Jahren gesorgt. Der VDA rechnet trotz der Delle aber indiesem Jahr mit einem stabilen Absatz auf Vorjahresniveau von 3,4Millionen Neuzulassungen. Bei Produktion und Export erzielte dieBranche im Januar neue Höchststände.
«Das Januar-Ergebnis lässt noch keine schlüssige Analyse über dieEntwicklung am deutschen Automobilmarkt 2007 zu», sagteVerbandspräsident Bernd Gottschalk. Wegen des wirtschaftlichenAufschwungs, der niedrigeren Ölpreise und des hohenDurchschnittsalters der Wagen werde die Autokonjunktur «nach einerAbsatzdelle im ersten Quartal im weiteren Jahresverlauf wieder anFahrt gewinnen.» Die Unternehmen hätten sich bereits im Vorfeld aufdas Minus im Januar eingestellt. Die Produktion übertraf mit494 000 Wagen das Vorjahresvolumen um 16 Prozent. Somit habe derMehrwertsteuereffekt die Kapazitätsauslastung nicht beeinträchtigt,sagte Gottschalk.
Glänzend läuft nach wie vor der Export. Die deutschen Herstellerlieferten im Januar knapp 370 000 Wagen ins Ausland - das waren20 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auch auf dem schrumpfenden US-Markt legten die deutschen Autobauer gegen den Trend zu und bautenihren Marktanteil um einen Prozentpunkt auf 10,2 Prozent aus. DieAuslandaufträge zogen im Januar um 9 Prozent an.