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Kindernamen Kindernamen: Chantalismus in der Wiege

Von Frauke Holz 22.01.2012, 19:23

Halle (Saale)/MZ. - Wen interessiert es, ob Leonie oder Jason auf dem Rücksitz sitzen? Offenbar recht viele. Im Internet findet sich seit kurzem sogar eine Seite, die die absonderlichsten Vornamen sammelt. Dort liest man von Kindern, deren Namen, sagen wir, ungewöhnlich sind. Da grüßt Meilyn Mery von einer Heckscheibe. An anderer Stelle freuen sich laut Zeitungsanzeige die Eltern, dass "nach fleißigem Bemühen" die kleine Leesha-Payton da ist. Darüber freuen sich auch ihre Brüder Justin-Celvin und Damien-Price. Und derlei Doppel- oder gar Dreifachnamen à la Josseline Laetitia Elisabeth oder Zyan Fat Tommy sind keine Seltenheit. Auffällig ist auch, dass englisch-französische Namenskombinationen wie Colin-Jamie Julien oder Melisande Lilly-Christin beliebt sind. Die Setzung des Bindestriches zwischen den Namen scheint jedoch nach dem Zufallsprinzip zu erfolgen.

Der Name der Webseite kommt also nicht von ungefähr. Das Phänomen hat nämlich bereits einen Namen: Chantalismus. Das Gegenstück dazu ist übrigens Kevinismus: gleiches Spiel, anderes Geschlecht. Laut Szenesprachenwiki ist es die "Unfähigkeit, Kindern sozialverträgliche Namen zu geben". Bleibt die Frage: Wenn Kinder ihre Eltern für die Namensgebung verklagen könnten, würden sie es tun?