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"Jungsturm"-Prozess in Gera "Jungsturm"-Prozess in Gera: Vernetzung der Hooligan-Szene wird erkennbar

12.11.2020, 10:00
Ein Angeklagter (r.) wird in den Schwurgerichtssaal des Landgerichts geführt. Hier findet der Prozess gegen Mitglieder des «Jungsturms» statt.
Ein Angeklagter (r.) wird in den Schwurgerichtssaal des Landgerichts geführt. Hier findet der Prozess gegen Mitglieder des «Jungsturms» statt. dpa-Zentralbild

Gera - Zum Auftakt des „Jungsturm“-Prozesses gegen mehrere mutmaßlich rechte Hooligans aus dem Umfeld des Fußballclubs Rot-Weiß Erfurt sind Verbindungen innerhalb der gewaltbereiten deutschen Fußball-Szene deutlich geworden.

Während der Verlesung der Anklageschrift vor dem Landgericht Gera warf der Vertreter der Staatsanwaltschaft den vier Angeklagten am Donnerstag vor, sich in den vergangenen Jahren zu mehreren Schlägereien mit Hooligans aus dem Umfeld von Fußballvereinen aus Essen, Babelsberg, Frankfurt und Bielefeld verabredet zu haben.

Dabei hätten die Anhänger der einzelnen Clubs gezielt aufeinander eingeschlagen und getreten. Die Angeklagten hätten dabei immer wieder auch gegen die Köpfe von Anhängern der anderen Clubs geschlagen und getreten, auch wenn diese schon am Boden lagen, erklärte der Staatsanwalt.

Die Staatsanwaltschaft Gera wirft den heute 21 bis 29 Jahre alten Angeklagten vor, eine Gruppierung namens „Jungsturm“ gegründet und als deren Mitglieder gehandelt zu haben. Dabei handelt es sich nach den Erkenntnissen der Ermittler um einen Zusammenschluss nicht nur gewaltbereiter, sondern auch rechtsgerichteter Fußballfans. Alle vier Angeklagten sitzen derzeit in Untersuchungshaft. (dpa)