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Jubiläum Jubiläum: Ein Porsche für die Feuerwehr

Von Eckhard Jäckel 29.06.2012, 05:53

Leipzig/MZ. - Mit einem Geschenk an die Stadt Leipzig hat das dortige Porsche-Werk gestern die Montage des 500 000. Fahrzeuges seit Produktionsbeginn gefeiert. Der geländegängige Cayenne mit einem leistungsstarken V8-Motor wird künftig für die Berufsfeuerwehr der Stadt im Einsatz sein. Der Cayenne war es auch, mit dem die Erfolgsgeschichte des Autobauers in Mitteldeutschland vor gut zehn Jahren begonnen hatte.

Im August 2002 fertigte Porsche das erste SUV-Modell in seiner Firmengeschichte. Die Ergänzung der Palette von Sportwagen traf den Nerv des zahlungskräftigen Publikums weltweit. Die Nachfrage nach dem Cayenne und der seit April 2009 ebenfalls in Leipzig montierten Sportlimousine Panamera ist derart angestiegen, dass inzwischen zum Drei-Schicht-Betrieb übergangen werden musste. Derzeit jagt Porsche von Verkaufsrekord zu Verkaufsrekord - und die überwiegende Zahl der Fahrzeuge des Stuttgarter Konzerns trägt die Leipziger Handschrift. Im vergangenen Jahr brachten es die Sachsen auf exakt 93 883 Autos, was einer Produktionssteigerung von fast 50 Prozent entsprach. Im Gesamtkonzern wurden 116 978 Fahrzeuge verkauft.

So gab sich denn Porsche-Konzernchef Matthias Müller selbst die Ehre zum Jubiläum. „Eine halbe Million Fahrzeuge in nur zehn Jahren sind eine beachtliche Bilanz für einen Luxuswagenhersteller“, lobte er und hob die „hohe Fachkompetenz der Leipziger Kollegen“ hervor. Deren Zahl hat mittlerweile die 1 000 überschritten, und in absehbarer Zeit wird sich die Belegschaft verdoppelt haben. Denn das Werk wird derzeit für mehr als 500 Millionen ausgebaut, um eine dritte Modellreihe anbieten zu können: Der Macan, so etwas wie der kleine Bruder des Cayenne, soll vor allem jüngere Käufer begeistern. Denn bislang liegt das „Einstiegsalter“ bei Porsche jenseits der 50.

Die jetzige Investition übertrifft nicht nur alle vorherigen in Leipzig - für den Cayenne waren es 127 Millionen Euro, für den Panamera 150 Millionen. Sie stellt auch einen Meilenstein in der Entwicklung des Standortes dar, wie Produktionsvorstand Wolfgang Leimgruber betonte. Nachdem Leipzig bislang ein reines Montagewerk war, das vorgefertigte Bauteile anderer Porsche- und VW-Standorte zusammensetzte, wird es nun zu einem „Vollwerk“ mit eigenem Karosseriebau und einer eigenen Lackiererei. Im Herbst kommenden Jahres wird die neue Produktionsstätte den Betrieb aufnehmen. Die dann fünfte Baureihe des Konzerns sorgt nicht nur in Leipzig für mehr Beschäftigung. Hier sollen mindestens 1 000 weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Auch im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen und im Porsche-Entwicklungszentrum Weissach sollen damit neue Stellen geschaffen werden.

Aus Leipzig kam übrigens auch der bislang teuerste Porsche, der Carrera GT, der auf nur 1 270 Exemplare limitiert war.

Ein Porsche Cayenne als Feuerwehr-Sonderausführung steht am Freitag im Leipziger Werk der Porsche AG in Leipzig. Am Standort Leipzig lief heute das halbmillionste Fahrzeug vom Band. (FOTO: DPA)
Ein Porsche Cayenne als Feuerwehr-Sonderausführung steht am Freitag im Leipziger Werk der Porsche AG in Leipzig. Am Standort Leipzig lief heute das halbmillionste Fahrzeug vom Band. (FOTO: DPA)
dpa-Zentralbild