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Islamisierung der Kirche? Islamisierung der Kirche?: Orthodoxe Christen in Dresden erregen die Gemüter

10.04.2018, 13:18

Dresden - Ein spezieller Gottesdienst in der Dresdner Martin-Luther-Kirche sorgt in den sozialen Medien für Aufregung. Er wurde am Sonntag in einem wackeligen Handyvideo von einer zum Teil russisch sprechenden Frau aufgenommen. Das Video machte schnell vor allem unter Rechtsextremen und Islamgegnern die Runde.

Zu sehen sind in der evangelischen Kirche dunkelhäutige Menschen, die zu eher fremd klingenden Gesängen beten. Für die selbsternannten Retter des Abendlandes war klar: Das können nur Muslime sein. Was folgte, waren Hetze und islamfeindliche Beschimpfungen.

Video zeigt orthodoxe Christen aus Eritrea

Dabei zeigt das Video gar keine Muslime. Wie die Kirchgemeinde klarstellte, zeigt das Video den Ostergottesdienst der orthodoxen christlichen Gemeinde aus Eritrea, die bereits seit Jahren regelmäßig in der Martin-Luther-Kirche zu Gast ist. Bei den Gottesdienstbesuchern handele es sich vor allem um Flüchtlinge aus dem ostafrikanischen Land, in jedem Fall aber um orthodoxe Christen. „Wir pflegen den gegenseitigen Austausch“, so Pfarrer Eckehard Möller.

Die eritreische Kirche ist eine altorientalische Kirche und gehört zu den ältesten christlichen Konfessionen. Sie ist eng mit den koptischen Christen in Ägypten verbunden. Die orthodoxen Christen feiern aufgrund einer anderen Kalender-Rechnung erst jetzt Ostern.

Die evangelische Kirche Dresden prüft aktuell rechtliche Schritte gegen die Ersteller und Verbreiter des Videos. (mz/slo)