Investition Investition: DHL holt elf Flieger nach Leipzig/Halle
SCHKEUDITZ/MZ. - "D-ALEJ" ist das Kennzeichender gelb-rot lackierten Boeing 757, die am Mittwoch im mehr als 30 Meter hohen DHL-Hangar vorgefahrenist. "D" steht für Deutschland, "A" für dasStartgewicht von mehr als 20 Tonnen und "LEJ"ist die internationale Kennung des FlughafensLeipzig/Halle. Natürlich ist das ist keinZufall: Der mitteldeutsche Airport ist seitMittwoch Heimatflughafen dieser und zehn weitererMaschinen der Postfrachttochter DHL. Bisherstanden die Frachter in Brüssel. Voraussetzungfür ihre Registrierung in Deutschland wardie Gründung einer neuen Fluggesellschaft:die European Cargo Airline EAT Leipzig GmbH.
130 neue Arbeitsplätze
Gestern überreichte Hans-Henning Mühlke,Abteilungsleiter Betrieb des Luftfahrt-Bundesamtes,die Betriebsgenehmigung für die Airline anMarkus Otto. Der 49-jährige Geschäftsführerder Frachtflug-Gesellschaft ist damit nunauch Airline-Chef. "Damit ist die 2007 begonneneVerlagerung des europäischen Frachtdrehkreuzesder DHL von Brüssel nach Leipzig/Halle abgeschlossen.Die Verlagerung der Flugzeuge an unseren Hauptproduktionsortist eine logische Konsequenz", sagt Otto.
Mit dem Transfer der Frachtflieger aus Belgienkamen in den vergangenen neun Monaten 130neue Arbeitsplätze nach Schkeuditz. Das Unternehmenbeschäftigt am Flughafen Leipzig/Halle jetztrund 90 Piloten und 430 Mitarbeiter für Wartung,technische Unterstützung, Bodenabfertigungund Frachtverkehrplanung. Auch das große Kerosinlagerder DHL am Airport gehört zum Geschäftsbereich.Das Unternehmen war bisher ein reiner Flugzeugwartungsbetrieb,dessen Mitarbeiter sich um die rund 60 Maschinender DHL-eigenen Frachterflotte kümmern, dieMitteldeutschland ansteuern. Dazu gehörenauch die 22 Flieger einer weiteren Post-Airlinein Großbritannien und Irland sowie die bishervier Boeing 777 der Aerologic-Airline ausSchkeuditz. "Wir betreiben die Übernahme weitererFlieger aus der Flotte nicht aktiv. Aber eineOption ist das sicher."
Registrierung war Kraftakt
Die neue Airline gehöre zu den 20 größtender 170 in Deutschland. "Momentan müssen wirLuftfahrtunternehmen eher Genehmigungen entziehen,als dass wir neue erteilen", sagt Mühlke vomLuftfahrt-Bundesamt. Das Amt überwache ständigdie technischen, personellen und wirtschaftlichenVoraussetzungen der Firmen. Die Umregistrierungder elf Maschinen bei laufendem Betrieb nannteer einen Kraftakt. Normalerweise dauere soetwas bis zu zwei Jahren. Hier waren es nurneun Monate.