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Insolvenz Insolvenz: IG Metall gegen vorschnelle Zerschlagung von Manroland

07.12.2011, 16:17
Angerostet ist der Schriftzug «MANROLAND» an einem Regal auf dem Gelände der manroland AG in Augsburg (Schwaben). (FOTO: DPA)
Angerostet ist der Schriftzug «MANROLAND» an einem Regal auf dem Gelände der manroland AG in Augsburg (Schwaben). (FOTO: DPA) dpa

Offenbach/Plauen/dpa. - Am Standort Offenbach appellierte die örtlicheBevollmächtigte Marita Weber an den Insolvenzverwalter WernerSchneider, sich für den Erhalt von Manroland und seiner Standorteeinzusetzen. Er solle auf keinen Fall auf die Ratschläge derAnalysten hören, die schon öffentlich über die Zerschlagung desUnternehmens spekulierten. Es müsse in Ruhe ein Gesamtkonzeptgefunden werden, erklärte Weber in einer Mitteilung. Für Donnerstagplant die Gewerkschaft eine Protestkundgebung in Offenbach.

Offenbach ist mit rund 1900 Beschäftigten nach Augsburg derzweitgrößte Standort von Manroland. Mit dem dritten Werk imsächsischen Plauen arbeiten bei dem Unternehmen rund 6500 Menschen inDeutschland. Nach Auffassung Webers muss kein Standort geschlossenwerden. Die IG Metall verlangt ein Konzept für die gesamteMaschinenbausparte unter Einbeziehung der beidenKonkurrenz-Unternehmen Heidelberger Druck und Koenig&Bauer.Insolvenzverwalter Schneider hatte in Interviews bezweifelt, ob sichfür Manroland als Ganzes ein Investor finden lasse.

In der vergangenen Woche hatte die Rettung von Manroland eineerste wichtige Hürde genommen. Ein Konsortium aus 15 Banken stelltedem Unternehmen einen Massekredit in Höhe von insgesamt 55 MillionenEuro zur Verfügung. Damit kann Manroland zunächst weiterarbeiten undseine Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Lieferanten erfüllen.