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Im Wortlaut: Die Sprüche des Thilo Sarrazin

13.10.2009, 16:17

Frankfurt/Berlin/dpa. - Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin (SPD) liebt provokante Sprüche. Zuletzt löste der frühere Berliner Finanzsenator im September mit einem Interview der Zeitschrift «Lettre International» einen Sturm der Entrüstung aus. dpa dokumentiert eine Auswahl der Zitate:

ÜBER ARABER UND TÜRKEN:

«Eine große Zahl an Arabern und Türken (..) hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel, und es wird sich auch vermutlich keine Perspektive entwickeln.»

«Die Türken erobern Deutschland genauso wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate.»

«Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.»

«Jeder, der bei uns etwas kann und anstrebt, ist willkommen; der Rest sollte woanders hingehen. (..) Die Medien sind orientiert auf die soziale Problematik, aber türkische Wärmestuben können die Stadt nicht vorantreiben.» (jeweils September 2009)

ÜBER LANGZEITARBEITSLOSE:

«Ehe jetzt einer im 20. Stock sitzt und den ganzen Tag nur fernsieht, bin ich schon fast erleichtert, wenn er ein bisschen schwarz arbeitet.» (Februar 2008)

«Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können.» (Sommer 2008)

ÜBER FAMILIENPOLITIK:

«Je niedriger die Schicht, um so höher die Geburtenrate.» (September 2009)

«Das Sozialsystem muss so geändert werden, dass man nicht durch Kinder seinen Lebensstandard verbessern kann, was heute der Fall ist.» (Mai 2009)

ÜBER BANKEN:

«Man muss den Leuten sagen: Glaube keinem Bankberater.» (Mai 2009)

ÜBER BERLIN:

«Berlin ist belastet von zwei Komponenten: Der Achtundsechzigertradition und dem Westberliner Schlamp-Faktor. Es gibt auch das Problem, dass 40 Prozent aller Geburten in der Unterschicht stattfinden».

«Sie [die Stadt Berlin] hat einen Teil von Menschen, etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung, die nicht ökonomisch gebraucht werden, zwanzig Prozent leben von Hartz IV und Transferleistungen.» (jeweils September 2009)