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Im Pazifik hat 2009 schon begonnen

31.12.2008, 15:26

Hamburg/dpa. - Knaller, Lichtfontänen und Raketen: Millionen Menschen auf der ganzen Welt sind bereits ins Neue Jahr gerutscht. Die ersten, die global das Jahr 2009 begrüßen konnten, waren die Bewohner der östlichen Kiribati Inseln im Südpazifik.

Schon um 11 Uhr MEZ feierten die Menschen dort Silvester, denn bei Kiribati verläuft die Datumsgrenze der Erde. Danach konnten die Bewohner Neuseelands und anderer Pazifikstaaten die Sektkorken knallen lassen. Im Hafen der australischen Metropole Sydney stieg gegen 14 Uhr MEZ bei sommerlichen Temperaturen eine Riesen-Silvesterparty. In Berlin trafen die ersten Gäste schon am Nachmittag auf der Partymeile am Brandenburger Tor ein, wo um Mitternacht Hunderttausende Menschen erwartet wurden.

Unzählige Japaner strömten am Neujahrsabend in die Tempel und Schreine des Inselreiches, um von den Göttern Glück und Segen für das neue Jahr zu erbitten. Punkt Mitternacht sollten in der Silvesternacht im ganzen Land kilometerweit hörbar 108 Mal die Glocken der Heiligtümer erklingen. Sie sollen die 108 Begierden des Menschen oder die 108 Übel des alten Jahres vertreiben. Mit dem letzten Glockenschlag beginnt für die Japaner das «Jahr des Ochsen».

Viele arabische Konzertveranstalter sagten als Zeichen ihrer Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen ihre für die Silvesternacht geplanten Feiern ab. Der Herrscher von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, sprach am Mittwoch sogar ein offizielles Verbot für Silvesterfeiern aus: In den Hotels der Tourismus-Metropole dürfe nicht gefeiert werden, während das israelische Militär die Palästinenser in Gaza töte.

In Italien standen am Silvesterabend traditionell zahlreiche Open- Air-Konzerte auf dem Programm. Im berühmten römischen Kolosseum war etwa ein Auftritt der italienischen Sängerin Gianna Nannini geplant. Auf dem ehemaligen Messegelände der Ewigen Stadt wollten zahlreiche DJs aus aller Welt tausenden Partygästen einheizen. Vom «Pincio»- Hügel im Herzen des historischen Zentrums Roms sollte um Punkt Zwölf ein gigantisches Feuerwerk aufsteigen. In der Lagunenstadt Venedig stand unter dem Motto «LoVe 2009» ein «kollektiver Kuss» um Mitternacht auf dem Programm, um das neue Jahr liebevoll zu begrüßen.

Frankreich erhöhte die Zahl der Polizisten, die in der Silvesternacht für Sicherheit sorgen, um 7000 auf 35 000. In der Region Paris, in Straßburg und weiteren großen Städten kommt es in der Silvesternacht regelmäßig zu Krawallen, bei denen zahlreiche Autos in Brand gesetzt werden. In Paris wird vor allem auf der Prachtstraße Champs-Elysées gefeiert.

Eine Panne sorgte bei der Generalprobe zur traditionellen Silvesterfeier im Zentrum Madrids in der Nacht zum Mittwoch für Aufregung. Wie der Rundfunk berichtete, waren die zwölf Glockenschläge der berühmten Turmuhr an der Puerta del Sol (Sonnenpforte) um Mitternacht kaum zu hören. Ursache sei ein technischer Defekt der Lautsprecheranlage gewesen, hieß es. Die inzwischen 142 Jahre alte Uhr läutet traditionsgemäß für ganz Spanien das neue Jahr ein.

Mit einem großen Feuerwerk an der Themse wollte London das Jahr 2009 begrüßen. Mehr als 700 000 Nachtschwärmer wurden dazu in der Neujahrsnacht bei frostigen Temperaturen rund um Big Ben, auf der Westminster Brücke und am Riesenrad «London Eye» erwartet. Wegen der Zeitverschiebung wird das Neue Jahr in Großbritannien eine Stunde später als in Deutschland eingeläutet.

Mit der Öffnung der Festmeile in Berlin begann schon am Nachmittag Deutschlands größte Silvesterparty. Etliche Besucher waren bereits auf der Straße des 17. Juni zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule unterwegs, sagte eine Sprecherin der Veranstalter. Bis zum Abend wurden Hunderttausende erwartet. Die eigentliche Party mit Live-Musik auf drei Bühnen und in acht Zelten sollte um 18.00 Uhr starten. Um Mitternacht soll dann mit einem zehnminütiges Feuerwerk das neue Jahr begrüßt werden.