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Hochschule Merseburg Hochschule Merseburg: Googeln während der Vorlesung

29.03.2012, 20:59

Merseburg/MZ/jkl. - Im Fach E-Commerce hat Schäfer seinem Professor Jens Gutsche sogar zu einer neuen Forschungshypothese verholfen. Und zwar indem er den Wissenschaftler auf ein Smartphoneprogramm aufmerksam machte, das unter Studenten Kurzmitteilungen und E-Mails inzwischen immer häufiger ersetzt: "WhatsApp", eine Art Chatprogramm, mit dem man aber auch Dateien wie etwa Fotos versenden kann. Das kostenlose Angebot schlug Schäfer als Alternative zur E-Mail vor, die Gutsche gewöhnlich zur Kommunikation mit Seminarteilnehmern nutzt. "Auf dieses Thema bin ich erst durch die Studenten aufmerksam geworden", sagt Gutsche. Ihn interessiert nicht nur die Anwendung, sondern die Einordnung auf dem Gesamtmarkt.

Gutsche ist überzeugt: "‘WhatsApp' kann für die Telekommunikationsanbieter zu einem echten Problem werden, denn es steht in direkter Konkurrenz zur SMS", sagt Gutsche. Seit Monaten steige die Beliebtheit des Programms, hat der Wissenschaftler beobachtet. Das Beispiel zeige: Im Fach E-Commerce seien Vorlesungen immer ein Geben und Nehmen zwischen Professor und Studenten. "Studierende haben auf diesem Gebiet einen Wissensvorsprung", sagt Gutsche. "Die Dozenten müssen allerdings auch interessiert daran sein, dass wir Anregungen geben", sagt Schäfer. Er findet es hilfreich, dass er in den Vorlesungen sein Smartphone anlassen darf. "Wir nutzen das oft als Faktencheck um zu sehen, ob der Dozent mit dem, was er in der Vorlesung sagt, auf dem neuesten Stand ist", sagt der Student.

Er könne sich die Inhalte einer Vorlesung besser merken, wenn er nicht nur mitschreibe sondern auch gleich nachrecherchiere. Obwohl die Smartphones im Fach E-Commerce angeschaltet bleiben dürfen, eines sei wie in allen anderen Lehrveranstaltungen auch verboten: "Klingeln darf das Smartphone in der Vorlesung natürlich nicht", sagt Schäfer.