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Hintergrund Hintergrund: Was den Papst mit Regensburg verbindet

12.09.2006, 11:01

Regensburg/dpa. - «Hier bin ich wirklich daheim», erklärte er mehrfach. Von 1969 bis 1977 arbeitete Joseph Ratzinger an der damals noch jungen Regensburger Universität als Dogmatik-Professor. Für ein Jahr war Joseph Ratzinger sogar Vizepräsident. Von Anfang an lebte er im Vorort Pentling, der von der Universität aus schnell zu erreichen ist.

Ein Jahr später baute er dort ein Einfamilienheim, dass der Papst selbst als «mein kleines Haus» bezeichnet und an diesem Mittwoch für mehrer Stunden aufsuchen wird. Bis heute ist das Oberhaupt der Katholiken in der Gemeinde Pentling als Einwohner gemeldet und betrachtet sich als «Mitbürger» der Pentlinger.

Für Ratzinger war über Jahrzehnte hinweg sein Bruder Georg die wichtigste Anlaufstelle in Regensburg. Der ältere Bruder war schon zuvor in die Oberpfälzer Stadt umgezogen, um dort dem weltberühmten Knabenchor der Regensburger Domspatzen zu leiten. Bis heute lebt Georg Ratzinger in der Regensburger Altstadt. Die Brüder telefonieren täglich miteinander, dafür wurde extra nach der Papstwahl ein «heißer Draht» von Regensburg nach Rom geschaltet.

Auf einem Regensburger Friedhof ist zudem das Familiengrab der Ratzingers. Die Eltern Joseph und Maria sowie die 1991 gestorbene Schwester Maria sind hier begraben. Auch als Kardinal kam Joseph Ratzinger noch oft an das Grab.

Bis zu seiner Papstwahl war er meist mehrfach im Jahr nach Regensburg gefahren. Regelmäßig trat Ratzinger in der Vergangenheit in der Donaustadt auf, sei es bei Gottesdiensten oder Buchvorstellungen. So übernahm er beispielsweise Ende 2003 spontan die Silvestermesse im Regensburger Dom, als Ortsbischof Gerhard Ludwig Müller kurzfristig wegen einer Blinddarmoperation ausfiel.