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Hintergrund: Verdichterstation Waidhaus

07.01.2009, 14:17

Waidhaus/Essen/dpa. - Die Erdgasverdichterstation Waidhaus mitten im Oberpfälzer Wald gilt als «Herz der deutschen Gasversorgung». Hier kommen normalerweise rund 80 Prozent des Erdgases an, das Deutschlands größter Importeur E.ON Ruhrgas aus Russland bezieht.

Das Erdgas hat dabei einen weiten Weg hinter sich: Er wird über Pipelines aus 6000 bis 7000 Kilometer entfernten Lagerstätten in Sibirien herangeführt, wie das Unternehmen mitteilt. Damit das Gas strömt, wird es mit enormem Druck von bis zu 100 bar in die Leitungen gepresst. Auf dem weiten Weg lässt der Druck immer wieder nach. Deshalb stehen entlang der Pipelines zahlreiche Kompressorstationen. Auch das macht den Bau neuer Pipelines so teuer und zeitraubend.

Die Großanlage in Waidhaus bereitet Gas aus zwei Pipelines auf - einer 90 und einer 120 Zentimeter dicken. Die Anlage filtert und kühlt das Gas und verdichtet es dann von noch rund 50 auf etwa 80 bar. Der Druck reicht aus, um das Erdgas auf ganz Süddeutschland zu verteilen.

Was in der «E.ON Ruhrgas Betriebsstelle Waidhaus» passiert, lässt sich aus der gut 600 Kilometer entfernten Essener Zentrale komplett verfolgen. Wie stark der Gasdruck dort in den vergangenen Tagen gesunken ist, konnten die Fachleute in der Firmenleitung genau ablesen. Personalintensiv ist die Arbeit der Anlage nicht; das allermeiste laufe dort vollautomatisch, sagte ein Firmensprecher.