Hintergrund: Der Radsatz bei Schienenfahrzeugen
Hamburg/dpa. - Ein Radsatz bei Schienenfahrzeugen besteht aus zwei Radscheiben und einer verbindenden Radsatzwelle. Die kegeligen Räder sind dabei fest mit der Radsatzwelle verbunden, die sich mit den Rädern dreht.
Der Radsatz überträgt das Gewicht des Fahrzeugs auf die Gleise und bildet das Grundelement der klassischen Rad-Schiene- Spurführung.
Während der Fahrt wird die Radsatzwelle stark beansprucht. Zu großem Druck und starken Zugkräften kommt eine Belastung durch die Erwärmung der Laufflächen. Die Radsatzwelle und die Radscheiben müssen darum häufig inspiziert und nach Rissen und anderen Materialfehlern abgesucht werden. Dampfloks hatten früher rote Räder, weil bei visuellen Inspektionen der Radsätze im hellen Lack mögliche Risse leichter zu erkennen waren. Eine Prüfung war das Anschlagen mit dem Hammer: Durch den Klang des Rades konnte dabei auf Risse geschlossen werden.
Seit einigen Jahren werden Radsatzwellen auch mittels Ultraschall überprüft. Beim ICE gibt es nahezu jeden zweiten Tag entsprechende Funktionsprüfungen. Zusätzlich finden nach einer bestimmten Kilometerleistung größere Inspektionen statt. Die Serie ICE 3 verfügt zudem über eine automatische Prüfung während der Fahrt. Sensoren überwachen Schwingungen in den Fahrgestellen und geben die Daten ins Führerhaus des Zuges.