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Hintergrund: Der Galveston-Sturm von 8.9.1900

12.09.2008, 20:28

Hamburg/dpa. - Der Galveston-Sturm vom 8. September 1900 gilt als die schlimmste Naturkatastrophe in der Geschichte der USA. Als der Hurrikan die Hafenstadt im US-Bundesstaat Texas verwüstete, kamen Tausende ums Leben.

Die genaue Zahl der Opfer wurde nie festgestellt. Sie schwankt je nach Quelle zwischen 6000 und 12 000 Menschen, die meisten gehen von 8000 aus. Der Hurrikan zerstörte mindestens 3600 Häuser. Das National Hurricane Center gibt die Schadenshöhe nach dem Währungswert von 2004 mit mehr als 43,5 Milliarden US-Dollar an.

Die Stadt liegt auf einer schmalen Insel, etwa 80 Kilometer südlich der texanischen Metropole Houston. Galveston hatte vor dem Hurrikan etwa 40 000 Einwohner, ein Drittel davon deutsche Einwanderer, die zum Teil in deutschen Turn- und Gesangsvereinen organisiert waren. Es war der drittgrößte Hafen der USA und der weltgrößte Umschlagplatz für Baumwolle.

Der Sturm verwüstete die «Wall Street des Westens» genannte Wirtschaftsmetropole mit durchschnittlich 200, in Böen bis zu 300 Kilometern pro Stunde. Der Wind riss im Hafen vertäute Schiffe los, hob Dächer ab, drückte Hauswände ein und wirbelte Ziegel und Bretter durch die Luft. Noch verheerender als der Wind war die mehr als vier Meter hohe Flutwelle, die der Sturm vor sich hertrieb. Brücken stürzten ein, Züge wurden von den Gleisen geschwemmt. Die Flutwelle schob Hausteile, Bäume, Menschen und Tiere landeinwärts, wo ein Wall aus Trümmern und Leichen zurückblieb.