Hintergrund Hintergrund: Chinesische Wollhandkrabbe
Dömitz/Havelberg/dpa. - Die Chinesische Wollhandkrabbe (lat.:Eriocheir sinensis) ist eine ursprünglich in China beheimateteKrabben-Art. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde sie nach Europaeingeschleppt und 1912 erstmals nachgewiesen. In der einheimischenFauna mancher Flüsse hat sich die zu den Springkrabben gehörende Artmittlerweile trotz Bekämpfung durch den Menschen als Neubürger(Neozoon) außerordentlich vermehrt.
Nach Ansicht von Ökologen stellen Wollhandkrabben eine Bedrohungfür die europäische Fließgewässerfauna dar, weil die Allesfresserhier kaum natürliche Feinde haben und sich deshalb ungehemmtvermehren können. Zudem graben sie Höhlen und Gänge in Deiche undDämme.
Während die Gewässerverschmutzung in der Elbe die Population Mittedes 20. Jahrhunderts vorübergehend zusammenbrechen ließ, erholte siesich mit der Verbesserung der Wasserqualität wieder. In derasiatischen Küche gelten Wollhandkrabben als Delikatesse. InDeutschland wurden sie bisher zu Viehfutter oder Dünger verarbeitet.Versuche liefen auch zur Nutzung für die Biogas-Produktion.