Hintergrund Hintergrund: «Bandidos» und «Hells Angels» - Fehde zwischen Motorradclubs

Hamburg/Cottbus/dpa. - Experten gehen davon aus, dasses bei der Fehde auch um das Abstecken von Revieren fürRauschgifthandel und illegale Prostitution geht.
Die Clubs haben nach Schätzungen der Polizei in Deutschlandzusammen etwa 300 Ortsvereine mit mehreren tausend Mitgliedern. BeideOrganisationen wurden von Kriegsveteranen in den USA gegründet. Dieserklärt die international straffen Hierarchien, die Orden undUniformen. In den 1990er Jahren führten die Motorradrocker inSchweden einen blutigen «Rockerkrieg», bei dem 14 Menschen starben.
Die «Hells Angels» wurden 1948 von Harley-Davidson-Liebhabern inKalifornien ins Leben gerufen. Seitdem ist aus dem Motorradclub diewohl mitgliederstärkste und mächtigste Rockerorganisation weltweitgeworden. Eine Untersuchung der europäischen Polizeibehörde Europolfür Kanada und Europa aus dem Jahr 2005 ergab, dass mehr als dieHälfte der «Engel» vorbestraft ist. Einige Ortsvereine wurden alskriminell eingestuft und verboten, unter ihnen Hamburg undDüsseldorf.
Die «Bandidos» wurden 1966 von Vietnam-Veteranen in Texasgegründet. Der erste europäische Ableger entstand 1989 in Frankreich.In Deutschland sind sie erst seit zehn Jahren aktiv. Infolge derRevierkämpfe kam es immer wieder zu brutalen Übergriffen. Im Januar2004 erschoss ein «Bandit» den Karlsruher Chef der «Hells Angels».Drei Jahre später wurde ein «Höllenengel» im Münsterland von einemRivalen ermordet.