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Henkel Henkel: Waschmittelwerk in Genthin will die Produktion steigern

05.08.2004, 06:21
Die Anlagenfahrerin Sabine Thie kontrolliert an der Spee-Abfüllanlage im Genthiner Henkel-Werk die Flaschenqualität.
Die Anlagenfahrerin Sabine Thie kontrolliert an der Spee-Abfüllanlage im Genthiner Henkel-Werk die Flaschenqualität. ZB

Genthin/dpa. - Trotz Konsumflaute in Deutschland will das zur Henkel-Gruppe gehörende Waschmittelwerk Genthin, das vor allem für die DDR-Marke «Spee» bekannt ist, seine Produktion in diesem Jahrweiter steigern. 190 000 Tonnen Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel sowie Granulate sollen am einzigen ostdeutschen Produktionsstandort des Weltkonzerns vom Band laufen, etwa drei Prozent mehr als 2003. Die Waschmittel aus Sachsen-Anhalt sind nicht nur in deutschen Regalen zu finden, sie werden auch nach Skandinavien, die Schweiz und in die Benelux-Länder exportiert.

Bereits in den vergangenen Jahren konnte das am Elbe-Havel-Kanalgelegene Unternehmen mit 300 Beschäftigten seine Produktion stetigsteigern. Rund 7,8 Prozent betrug das Plus allein 2003. «StärksteMarke neben Persil bleibt Spee», sagt Geschäftsführer WolfgangMüller. Mit der 1968 eingeführten «Spezialentwicklung» hält dieHenkel-Gruppe (Düsseldorf) bundesweit einen Marktanteil von etwa zehnProzent. Im Osten liegt der Anteil bei etwa einem Viertel.

Die Produktionspalette des 1921 von den Brüdern Hugo und FritzHenkel Junior gegründeten Werks ist breit. Sie umfasst zumeistflüssige Waschmittel wie Persil, Spee und Weißer Riese, dasFeinwaschmittel Fewa, das Wollwaschmittel Perwoll und Weichspüler wieVernel mit diversen Duftnuancen. Zum Sortiment gehören zudem dasSpülmittel Pril und der Allzweckreiniger General. Für die Megaperls-und Tabs-Produktion in Düsseldorf werden in Sachsen-Anhalt dieGranulate hergestellt.

«Genthin ist die einzige Produktionsstätte der Henkel KGaA fürflüssige Waschmittel in Deutschland», betont Müller. Seit Jahrensteige gerade in diesem Bereich die Produktion, 2004 soll es nichtanders sein. «Wir werden rund 160 000 Tonnen flüssige Waschmittelherstellen», sagt Müller. Um Produktionskosten zu sparen, werden sieunmittelbar vor Ort in die Kunststoffflaschen abgefüllt.

Dazu wurde auf dem Werksgelände für sechs Millionen Euro inKooperation mit der Berliner Firma Bepla eine Abfüll-Fabrik gebautund im Herbst 2003 in Betrieb genommen. «Die Investition hat sich fürbeide Seiten gelohnt», sagt der Leiter der Bepla-Fabrik, HartmutHenkel. «Die Produktionskosten konnten gesenkt werden, weil Fahrtwegeentfallen sind, und auch die Umwelt wird dadurch weniger belastet.»Jährlich verlassen knapp 100 Millionen Flaschen das Bepla-Abfüllwerk,23 Mitarbeiter werden beschäftigt.

Für die Anlieferung der Rohstoffe und den Abtransport derFertigprodukte verfügt das 16 Hektar große Henkel-Werk, in dem rundum die Uhr gearbeitet wird, über ein etwa 7,5 Kilometer langesSchienennetz. Viele Zulieferer kommen aus den neuen Bundesländern.«Die Verpackungen kommen beispielsweise aus Waren an der Müritz undaus Arnstadt in Thüringen», sagt Müller.

Was vor 80 Jahren an Waschmittel verkauft wurde, zeigt indes dasbetriebseigene Henkel-Museum anhand von Apparaturen, Fotos undOriginalverpackungen. Nach dem Krieg war das Unternehmen enteignetworden. «In der DDR wurde es mit etwa 1700 Beschäftigten größterHersteller für Wasch- und Reinigungsmittel», sagt Müller. Nach derWende kaufte der Henkelkonzern das Werk zurück, modernisierte diePulverproduktion, baute eine Flüssigfabrik und eine Granulieranlage.Knapp 100 Millionen Euro wurden seit der Übernahme investiert.

Blick auf das zur Düsseldorfer Henkel-Gruppe gehörende Waschmittelwerk Genthin. Rund 190 000 Tonnen Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel sollen 2004 an dem sachsen-anhaltischen Produktionsstandort vom Band laufen. (Foto: dpa)
Blick auf das zur Düsseldorfer Henkel-Gruppe gehörende Waschmittelwerk Genthin. Rund 190 000 Tonnen Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel sollen 2004 an dem sachsen-anhaltischen Produktionsstandort vom Band laufen. (Foto: dpa)
dpa