1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Hasseröder Brauerei: Hasseröder Brauerei: Betriebsrat sieht keine Arbeitsplätze gefährdet

Hasseröder Brauerei Hasseröder Brauerei: Betriebsrat sieht keine Arbeitsplätze gefährdet

03.12.2002, 16:03
Weithin sichtbar sind die modernen technischen Anlagen der Hasseröder Bierbrauerei in Wernigerode. (Foto: MZ-Archiv)
Weithin sichtbar sind die modernen technischen Anlagen der Hasseröder Bierbrauerei in Wernigerode. (Foto: MZ-Archiv) ZB

Wernigerode/dpa. - Der Betriebsrat der Hasseröder Brauerei sieht durch den bevorstehenden Verkauf der Mutterfirma Brauergilde AG (Hannover) keine Arbeitsplätze im Unternehmen gefährdet. «Dagegen spricht schon, dass die Personaldecke mit 360 Beschäftigten ohnehin sehr eng ist und wir an der Kapazitätsgrenze arbeiten», sagte Betriebsratsvorsitzender Peter Grzeschiok am Dienstag in Wernigerode der dpa. Sicher sei, dass der Standort erhalten bleibe und die Marke Hasseröder weiter ausbaufähig sei.

Der Betriebsratsvorsitzende warnte vor Spekulationen. Um konkret über die Zukunft von Hasseröder reden zu können, müsse erst einmal der Verkauf und die Genehmigung durch die EU über die Bühne gehen. Eine intensive Zusammenarbeit mit dem neuen Eigentümer sei selbstverständlich.

Zur Einflussnahme der Stadt Hannover, die für die Gilde-Brauerei weitgehende Standort- und Beschäftigungsgarantien ausgehandelt hatte, sagte Grzeschiok, das sei ein ganz normaler Vorgang. Als Anteilseigner habe die Stadt ihre Interessen gegenüber Interbrew durchgesetzt. Dass in diesem Zusammenhang nicht über Hasseröder gesprochen wurde, sei nicht problematisch. Nicht umsonst gingen alle Experten davon aus, dass Hasseröder das Filetstück im Gilde-Verbund sei. Mit einem Absatz von über 2,3 Millionen Hektolitern Bier im Jahr gehört Hasseröder zu den fünf größten Brauereien in Deutschland.

Auch der Betriebsrat der Gilde-Brauerei in Hannover hat eine enge Zusammenarbeit mit dem neuen Eigentümer Interbrew angekündigt. Ein Verkauf sei ohnehin nicht mehr zu verhindern, sagte der Vorsitzende Werner Brünig.

Inzwischen scheint die Übernahme perfekt. Wie Interbrew mitteilte, sind dem Konzern inzwischen 82,9 Prozent der Brauergilde-Aktien zur Übernahme angeboten worden. Hinzu kommen noch die 10,1 Prozent, die die Stadt Hannover verkaufen will. Gleichzeitig verlängerte Interbrew die Frist für das Übernahmeangebot bis zum 13. Dezember. Bis dahin will auch die Stadt Hannover über den Verkauf ihrer Anteile entschieden haben. Der Übernahme muss die Kartellbehörde noch zustimmen.