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Göttinger Gruppe Göttinger Gruppe: Insolvenzverfahren gegen Securenta AG eingeleitet

08.06.2007, 08:32

Göttingen/dpa. - Das Amtsgericht Göttingen hat einInsolvenzverfahren gegen die Securenta AG, die Hauptgesellschaft desumstrittenen Finanzkonzerns Göttinger Gruppe, eingeleitet. Anlass seider Antrag eines Anlegers auf Feststellung der Zahlungsunfähigkeit,sagte Gerichtssprecher Dietmar Brosche am Freitag. Der Anleger habe2006 in einem Vergleich 17 000 Euro erstritten, das Geld bisher abernicht erhalten.

Das Amtsgericht habe den Hamburger Notar Peter Knöpfel alsvorläufigen Verwalter eingesetzt, sagte Brosche.Die Securenta AG könne derzeit keine rechtsgültigen Verfügungen mehrohne Zustimmung des Verwalters vornehmen.

Ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird, hänge nun maßgeblich vomErgebnis der Überprüfung der Unternehmensfinanzen durch den Verwalterab. Die Securenta könne zum gegenwärtigen Zeitpunkt des Verfahrensdie Insolvenz allerdings zumindest theoretisch noch durch die Zahlungabwenden, sagte der Gerichtssprecher.

Dies erscheint allerdings unwahrscheinlich. Denn das AmtsgerichtGöttingen hat bereits eine Vielzahl von so genanntenVollstreckungshaftbefehlen verhängt, weil die Göttinger Gruppeklagenden Anlegern ihr Geld nicht zurückgezahlt hat. Anfang dieserWoche war zudem bekannt geworden, dass die StaatsanwaltschaftBraunschweig ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts desBetruges und des Anlagenbetruges gegen Verantwortliche desFinanzkonzerns eingeleitet hat. Seit 2004 laufen zudem Ermittlungenwegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung.

Die Göttinger Gruppe hatte in den vergangenen Jahren im großenStil so genannte atypische stille Beteiligungen als Altersvorsorgeangeboten. Das Unternehmen soll damit bei über 100 000 Sparerninsgesamt mehr als eine Milliarde Euro eingesammelt haben. DenAnlegern brachte ihr Engagement allerdings häufig nur Verluste. SeitJahren häufen sich Klagen von Anlegern, die sich falsch undunzureichend beraten fühlen. Sie fordern ihr Geld zurück.