Gedanken beim Küssen Gedanken beim Küssen: Wenn sich Lippen finden
Halle (Saale)/MZ. - Der Körperkontakt über die Lippen wird umgangssprachlich als Küssen verstanden. Ob als sexuelles Vorspiel, chemischer Partnertest, rudimentäres Ritual oder als Ausdruck von Liebe und Freundschaft, eins ist sicher: Das gelegentlich feuchte Lippenspiel ist mehr als Mund-zu-Mund-Beatmung ohne medizinischen Anlass. Aber wo sind die Gedanken wenn sich die Lippen finden?
Die Philematologie, die wissenschaftliche Erforschung des Kusses, liefert uns dazu nur theoretische Antworten. Eine Befragung hat nun aber Licht ins Dunkel gebracht: Während des emotionalen Speichelaustausches konzentriert sich die Mehrheit der Befragten auf den, mit dem sie gerade knutschen. Das ist beruhigend. Obwohl die Gedanken landläufig als frei gelten, scheint sich der ein oder andere von urzeitlichen Zwängen nicht lösen zu können: Fast bei jedem zweiten Mann setzt beim Küssen der Jagdtrieb ein, er denkt an Sex. Jeder fünfte hingegen überlegt, wie gut er seine Sache eigentlich gerade macht, womit er ja eigentlich gar nicht mehr bei der Sache ist. Andererseits gibt jede vierte Frau an, während des Knutschens an nichts weiteres zu denken und nur den Augenblick zu genießen. Das ist schön, solange keine Frösche geküsst werden. Doch ein Mysterium bleibt: Was denken die restlichen 75 Prozent der Frauen? Hier schweigt die Studie und verpasst somit einen Teil zur zwischengeschlechtlichen Verständigung beizutragen. Es bleibt also nichts anderes übrig als weiterhin selber eigene feuchte Nachforschungen anzustellen. Viel Spaß!