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Fremdsprachen Fremdsprachen: Vokabeln lernen für die Karriere

03.09.2001, 13:09

Köln/gms - «Fundierte Kenntnisse einer oder mehrerer Fremdsprachen gehörenheute zu den beruflichen Schlüsselqualifikationen, besonders fürMitarbeiter international tätiger Unternehmen», sagt Marion Wesenervon den Carl Duisberg Centren (CDC) in Köln. «Dabei spielt neben denrein fachsprachlichen Kenntnissen die so genannte interkulturelleKompetenz eine immer größere Rolle.» Es reicht also nicht mehr, sichin einer fremden Sprache verständigen zu können. Ebenso wichtig istes, die Mentalität des Geschäftspartners aus New York, Paris, Moskauoder Tokio zu verstehen.

Neben der Vermittlung des Fachvokabulars stehen deshalb beiFremdsprachenkursen zunehmend spezielle Verhandlungssituationen aufdem Programm: Dazu gehören etwa das Geschäftsessen, der Small-Talk amTelefon oder gesellschaftliches Beisammensein. «Es gibt kaum eindeutsches Unternehmen, das ohne internationale Kontakte und Partnerarbeiten kann», erklärt Kersten Satta, die bei CDC zuständig für denBereich Interkulturelles Training ist. Ob ein Geschäft erfolgreichabgeschlossen wird, hänge auch vom Gesamteindruck ab, den derdeutsche Firmenvertreter bei den ausländischen Partnern hinterlässt.

«Fremdsprachenunterricht hat heute nichts mehr mit bloßem Vokabelnpauken zu tun», sagt auch Dietmar Paaß vom DeutschenVolkshochschulverband in Bonn. «Der Unterricht soll schließlich aufpraktische Situationen vorbereiten. Er muss daher starksozio-kulturell und berufsorientiert ausgerichtet sein.» Mit einerbestimmten Sprache komme daher fast automatisch die Vorbereitung aufkonkrete Situationen: «Natürlich verlaufen Verhandlungssituationen imOrient anders als in Asien, Lateinamerika oder Europa.»

Die Angebote und Lehrinhalte der Volkshochschulen können je nachBundesland variieren. Gemeinsam ist jedoch fast allen eine flexibleGestaltung der Unterrichtszeiten und Zahl der Kursteilnehmer. Häufigkönnen auch auf Wunsch der Teilnehmer bestimmte Schwerpunkte derKursarbeit mit dem Dozenten abgesprochen werden.

«An der Spitze der geforderten Fremdsprachen liegt eindeutigEnglisch», sagt Rainer Schmidt-Rudloff von der Bundesvereinigung derDeutschen Arbeitgeberverbände (BDA) in Berlin. Aber auch Spanisch undFranzösisch werden für deutsche Arbeitnehmer immer wichtiger. Auchfür ihre eigenen Mitarbeiter führt die BDA im Haus der Wirtschaft inBerlin Fremdsprachenkurse durch. Auf dem Stundenplan stehen zumBeispiel geschäftliche Konversation oder Telefonate. Teilnehmer desvon den Carl Duisberg Centren angebotenen «KombinationskursesBusiness English» müssen bei ihrer Einführung insWirtschafts-Englisch beispielsweise Referate, Rollenspiele undDiskussion absolvieren.

Nach den Erfahrungen von Werner Humboldt, EDV-Netzwerkplaner ausBonn, ist ein derartiges praktisches Training eine gute Vorbereitungfür den Alltag im Job. Nachdem er sich mit seinen Schulkenntnissennicht mehr auf der Höhe der Zeit gefühlt hatte, belegte er einderartiges Seminar in Oxford: «Wir haben in unserer Minigruppe mitvier Personen zum Beispiel viele Rollenspiele zum Thema Verkaufengemacht. Für mich ist es jetzt leichter, vor Publikum Englisch zusprechen.»