Fragen und Antworten: Warum Fonds geschlossen wurden
Frankfurt/Main/dpa. - Angesichts der Turbulenzen auf dem US-Hypothekenmarkt wurden auch in Europa mehrere Fonds geschlossen. Dazu gehören Gesellschaften von BNP Paribas, Union Investment, Axa oder auch Frankfurt Trust, die in sogenannte Asset Backed Securities (ABS) investiert haben.
Andere Fonds haben zusammen milliardenschwere Mittelabflüsse zu verzeichnen. Dazu stellen sich eine Reihe von Fragen:
1. Was bedeutet die Schließung eines Fonds?
Wird ein Fonds geschlossen, können Anleger in der Regel keine neuen Anteile mehr kaufen oder zurückgeben. Damit wird das Vermögen im Fonds quasi eingefroren.
2. Warum wurden mehrere Fonds geschlossen?
Die Nachfrage nach einzelnen Wertpapieren, die die Fonds gekauft hatten, ist durch die Unsicherheit der Märkte extrem zurückgegangen. Daher findet sich kaum noch ein Käufer und der Marktwert der Papiere ist nur noch schwer zu ermitteln. Würden nun Gelder aus dem Fonds abgezogen, müsste dieser nach Auffassung der Fondsmanager seine Wertpapiere weit unter dem fairen Wert verkaufen.
3. Was sind Asset Backed Securities (ABS)?
Dabei handelt es sich um Wertpapiere, die durch künftige Zahlungsströme abgesichert sind. Im weiteren Sinne kann es sich dabei um Mieteinnahmen aus Immobilien, Raten aus Hypothekenkrediten oder auch Forderungen von Unternehmen handeln. Je nach Ausrichtung haben die Papiere auch zahlreiche spezielle Bezeichnungen.
4. Welchen Sinn machen diese Papiere?
Ziel der Investoren ist es, mit diesen Papieren eine höhere Rendite als etwa mit Staatsanleihen zu erzielen. Die Ziele derjenigen, die ihre eigenen Forderungen in ABS-Papiere verbriefen lassen, sind sehr unterschiedlich: Unternehmen können auch ohne Bankenkredite an Geld kommen oder Forderungen durch die Verbriefung aus der Bilanz nehmen. Für Banken bieten sie die Möglichkeit, ihre Risiken besser zu streuen.