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Forschung Forschung: Formstabile Kunststoffe sind gefragt

31.10.2004, 17:19

Halle/MZ/mab. - Der Laie ahnt, dass das Ergebnis wichtig für den Alltag ist: "Wenn ein Gefrierbehälter aus Polypropylen aus dem Tiefkühlfach genommen wird und herunterfällt, bricht er." Setzt der Hersteller aber eine bestimmte Menge des Elastomers zu, dann ändert die Substanz die Eigenschaften des Kunststoffs. Auch bei minus 18 Grad sollte ein solcher Behälter formstabil bleiben. Ines Kotter hat nun die jeweiligen Punkte bestimmt, bei denen das Elastomer, abhängig von der Temperatur, aus spröd zäh macht. Dazu hat sie Experimente der Bruchmechanik angewendet: "Wir lassen im Labor unter definierten Bedingungen die Werkstoffe zu Bruch gehen. Die Untersuchungen dienen dazu, bestimmte Einsatzgrenzen festzulegen und dem Hersteller Empfehlungen zum Werkstoffdesign zu geben." Denn Polypropylen findet fast überall Anwendung, aber unter jeweils anderen Bedingungen - was unterschiedliche Werkstoffzusammensetzungen sinnvoll macht. "Auch bei Stoßfängern finden elastomermodifizierte Polypropylene Anwendung. So eine Stoßstange übersteht einen leichten Unfall unbeschadet."

Für ihre Arbeit hat Ines Kotter den Wissenschaftsverbundpreis, den Dow Chemical für besondere Innovationen vergibt, bekommen. Es handelt sich eben nicht nur um Grundlagenforschung, die die Ingenieurwissenschaftler an der Uni Halle betreiben. Auch Ines Kotters Arbeit ist stark anwendungsbezogen. Sie arbeitet auch weiter am Polypropylen. Die Frage ist jetzt morphologischer Art: "Die Festigkeit soll konstant bleiben, während die Zähigkeit variabel ist."