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Flucht vor Sonne und Hitze Flucht vor Sonne und Hitze: Ab in die Höhle

02.07.2010, 10:20

Dresden/dpa. - Acht Grad konstante Temperatur - einen warmenPullover sollte man schon dabei haben. Wer an diesem Wochenende derHitze entfliehen will, ist im Erzgebirge an der richtigen Adresse.Genauer: in einem der zahlreichen Schaubergwerke. Nicht nur, dassdort Abkühlung garantiert ist. Vielerorts wird auch festlich der Tagdes Bergmanns begangen. Und wer im vergangenen Winter wegenklirrender Kälte eine der traditionellen Bergparaden verpasst hat,kann sie zum Beispiel in Bad Schlema und Altenberg beihochsommerlichen Temperaturen erleben.

Christoph Schröder vom Bergbaumuseum Altenberg im Osterzgebirgeist sich sicher, eine ideale Kompromissvariante anbieten zu können:«Fest im Freien, Führungen unter Tage.» Im Museum mit einem 200 Meterlangen Schaustollen ist Wissenswertes über den Zinnbergbau in derRegion zu erfahren. Immerhin reicht die Geschichte des AltenbergerZinnerzbergbaus bis in das 15. Jahrhundert zurück. Ganz auf der Höheder Zeit werde übrigens am Samstag wegen der Weltmeisterschaft an dieFußballfans gedacht, versichert Schröder: «Wir haben ein Ohr am Radiound werden die Ergebnisse ansagen.»

Auf einen anderen Vorteil im Bergwerk macht Matthias Kreibichaufmerksam: «Allergiker, Asthmatiker, Heuschnupfengeplagte fühlensich bei uns besonders wohl, denn die Luft ist rein», weiß derfrühere Steiger. Er ist heute Chef des Besucherbergwerks inEhrenfriedersdorf und begleitet wie andere ehemalige Kollegen Gästein die Tiefe, um in sie in die 750-jährige Geschichte des Zinn- undSilberbergbaus einzuweihen. «Ideales Bergwerkswetter ist jaeigentlich Nieselregen», sagt Kreibich und ist gespannt, ob derAnsturm an diesem Hitzewochenende größer ist als an anderenSommertagen.

«Eigentlich sind wir ja das Weihnachtsland, aber auch im Sommerhaben wir viel zu bieten», sagt Ute Flore, Marketingverantwortlichevom Tourismusverband Erzgebirge in Annaberg-Buchholz. Neben einemBesuch unter Tage hat sie einen weiteren Tipp für jene, die der Hitzeüberdrüssig sind. «Die St. Wolfgangskirche in Schneeberg etwa bietetam Samstag ein Orgelkonzert, da ist es garantiert schön kühl.»

Mit klimatisierten Räumen können auch zahlreiche Museen punkten,dazu gehören in Dresden das Neue und das Historische Grüne Gewölbesowie die Türckische Cammer im Residenzschloss. Dort herrschenangenehme Temperaturen um die 20 Grad Celsius, während draußen dieLuft vor Hitze flimmert. Bei solcher Wärme steigt die Zahl der Gäste,heißt es bei den Staatlichen Kunstsammlungen. Allerdings kostet esbei solchen Temperaturen auch mehr Energie, um die Räume kühl zuhalten.

Die Landesbühnen Sachsen, die mit der Felsenbühne Rathen und demDresdner Zwinger zwei Spielstätten im Freien haben, hoffen trotzHitze auf regen Zuspruch. «Natürlich können in Rathen die Besuchervon der sonnigen Mitte auf die Schattenplätze wechseln», sagtPressesprecherin Petra Grubitzsch. Die Serenaden im Zwinger beginnenohnehin erst um 18.30 Uhr - wenn es schon langsam wieder abkühlt.